Matchless G80 S 1950: Wechsel Gabelöl / hint. Stossdämpfer

09.08.2009 04:06
#1
El

Hallo

Ich möchte gelegentlich das Öl in der Gabel sowie in den Jampot's (wurden mal gegen die Candlestick's ausgetauscht)tauschen. Welches Öl muss ich da verwenden und was ist evt. speziell dabei zu berücksichtigen?

Danke und Gruss, Robi


 Antworten

 Beitrag melden
10.08.2009 06:50 (zuletzt bearbeitet: 10.08.2009 07:10)
avatar  Wilhelm ( gelöscht )
#2
Wi
Wilhelm ( gelöscht )

Servus,
Bei der Gabel ist es einfach: Die oberen verchromten Schrauben öffnen, unten die 1/4"-Schlitzschrauben entfernen, altes Öl rauspumpen. Schlitzschrauben wieder schliessen.
Wenn Du den Ölwechsel ohne Komplettzerlegung der Gabel machst, musst Du dann je ca. 170 ccm Öl pro Holm einfüllen,(es bleibt ein Rest altes Öl im Gabelholm), bei Komplettzerlegung ca. 180 ccm pro Holm.
AMC empfahl 20er-Einbereichsöl- ich hab auch schon 15/40 oder 20/50 eingefüllt.
Gegen Durchschlagen der Gabelfedern hilft kein dickeres Öl, da sind eher (sicher) die Federn am Ende.

Bei den Jampots ists schwieriger. Die musst Du zerlegen, wenn Du das Öl wechseln willst.
Da musst Du Dir Werkzeug machen. Aus Alu habe ich mir zwei Klötze gemacht, in denen ich das untere Alurohr der Federbeine im Schraubstock einklemme und dann kann ich das untere Ende der Jampots aufschrauben.
Oder Du nimmst wie viele die Wasserpumpenzange, dann ist das Federbein zu 90% kaputt!!!
Nach dem Öffnen reinigen und dann je ca. 80ccm 20er-Öl einfüllen. Wennst jetzt noch die Dichtscheiben (je 2 Stück) austauschen musst, dann musst die Federbeine ganz zerlegen, und dann brauchst noch viel mehr Werkzeug. Dann schreib mir, ich zeichne es Dir auf.
Alles Andere wird Murks, und endet meist im Totalschaden.
Viel Vergnügen.

P.S.: Hab überhaupt einige Zeichnungen über die Federbeindempntage. Wennst die willst, kann ich sie Dir schicken. Datenmenge etwas mehr als 1 MB.

Dateianhänge
  • Dok1.doc

Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!

 Antworten

 Beitrag melden
08.11.2009 07:13
#3
El

Hallo Wilhelm

Gerne komme ich auf dein Angebot für die Unterlagen über Federbein-Demontage zurück. Hast du auch Unterlagen für die Demontage/Montage der Teleskopgabel? Voraussichtlich werde ich diese in den nächsten Monaten revidieren müssen. Die in einem früheren Beitrag beschriebenen, dazu erforderlichen Teile habe ich schon bestellt (ich will in diesem Zusammenhand auch gleich die Gummibälge demontieren und auf Originalzustand umbauen). Sobald ich die Teile habe, werde ich sie mal auflisten und bitte dann um Prüfung, evt. ist es ja sinnvoll gleich noch weitere Teile auszutauschen (wen man schon dran ist).

Gruss Robi


 Antworten

 Beitrag melden
08.11.2009 08:10 (zuletzt bearbeitet: 08.11.2009 08:12)
avatar  Wilhelm ( gelöscht )
#4
Wi
Wilhelm ( gelöscht )

Servus,
Es gibt zwei Arten Jampots, und zwar unterscheiden die sich in der Befestigung der unteren Hülse über der feder, einmal mit Sprengring gehalten und einmal mit geschraubtem Ring. Dann brauchst Du div. Klemmvorrichtungen, einmal am Besten aus Alu zum Einklemmen des unteren Aluteiles der Jampots und ein Klemmteil aus Eisen für das Rohr, auf dem die obere Befestigung aufgeschraubt ist.
Und dann eine Konstruktion, mit der Du das Federbein gegen den Federdruck auseinanderziehen kannst zum Zerlegen und Montieren der Befestigung der unteren Hülse (Siehe Unterschied der zwei Modelle)

Dateianhänge
  • Jampot-Strecker.doc
  • Jampotwerkzeug2.doc
  • Jampotübersicht.doc
  • Werkzeugmaße.doc

Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!

 Antworten

 Beitrag melden
08.11.2009 08:14 (zuletzt bearbeitet: 08.11.2009 08:16)
avatar  Wilhelm ( gelöscht )
#5
Wi
Wilhelm ( gelöscht )

Nächste Daten:
Verdau das mal, stell Deine Fragen, dann reden wir über die Gabel.

Dateianhänge
  • Jampotorig.doc
  • Jampotwerkzeug.doc
  • Jampotöffnen.doc

Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!

 Antworten

 Beitrag melden
09.11.2009 00:09
avatar  matman
#6
avatar

Wilhelm beschreibt´s wie immer kompetent & detailliert. An einer Stelle widerspreche ich aber: 15/40er (oder gar 20/50er) Öl ist viel zu dick für Gabel-Zwecke! Die Teledraulic-Gabel wird mit normalem Motoröl stein-bockel-hart, das macht schon dann keinen Spaß mehr, wenn die Straße auch nur etwas uneben wird.

10er, allenfalls 20er Gabelöl sollte man da nehmen. Ja ja, als ich die Gabelrevision noch vor mir hatte, da hab´ ich auch 50er Öl reingekippt - aber erstens, weil´s mir grad wurscht war, und zweitens, weil die dicke 50er-Pampe sich nicht so schnell an den seichenden Gabeldichtringen vorbeimogeln konnte. Spaß hat das aber, wie gesagt, nicht im Geringsten gemacht!

Also, nach der Gabelrevision bitte dünnes Öl einfüllen.


 Antworten

 Beitrag melden
09.11.2009 07:58
avatar  Wilhelm ( gelöscht )
#7
Wi
Wilhelm ( gelöscht )

Vielleicht liegt die Erfahrung mit dickem/dünnen Öl auch

1) an den eingebauten Dämpferteilen. Hab schon verschiedene dieser im Unterteil fix von unten verschraubten Dämpferteile gesehen, mit verschieden grossen Löchern, diese Löcher ziemlich weit unten, wo das Öl rausgepresst wird beim Einfedern.
2) an meinem Gewicht. Mindestens 115 kg, vor dem Anziehen, ggggg


 Antworten

 Beitrag melden
21.11.2009 05:30
avatar  ( Gast )
#8
Gast
( Gast )

Werte Kollegen

Folgende Teile habe ich mittels Teileliste bestellt und diese Woche erhalten:

K 010795 BOLT; GUARD TO SLIDER; 1955-66 1 - £1.95
F 011836 STUD; CHROME WITH NUT 2 - £14.84
M 010262 NEOPRENE PIVOT BUSH 4 - £4.96
K 017036 G139KC.BOTTOM COVER TUBE; BLACK 1 - £26.25
K 018161 SLIDER EXTENSION (SEAL HOLDER) 1 - £38.10
K 015286 PLASTIC BUSH 1 - £15.87
K 014355 TOP SEALING RING; 2 - £1.90
L 021910 RUBBER WASHER;BOTTOM HOUSING 2 - £1.22
K 010709 WASHER FOR TOP BOLT 2 - £5.40

Gibt eventuell etwas, was ich zur geplanten Gabel Revision noch gebrauche?
Müssen die Gabelfeder ebenfalls getauscht werden?

@Wilhelm: kannst du mir die Dateien mit den Tipps uns Angaben zu Werkzeug etc. für die Teledraulic-Gabel geben?

Besten Dank für eure Tipps, Gruss Robi


 Antworten

 Beitrag melden
21.11.2009 06:49
avatar  Wilhelm ( gelöscht )
#9
Wi
Wilhelm ( gelöscht )

Servus Robi,
Anbei einige Daten, wie Du am Besten bei der Gabel vorgehst.
Falls Du es noch vor Dir hast: Das Zerlegen ist ein Hund. Wegen der Gegenfeder, die innen drin ist unter der Plastikbüchse, lässt sich die Gabel schwer zerlegen. Ich habe mir so ein Gestell gemacht, da kann man die Gabel elegant auseinanderziehen. Einige Drehteile, eine umgebaute alte Verschlußschraube von Gabel oben und eine Gewindestange.
Oder Du machst es so, wie ein Freund von mir mit zwei Traktoren, gggg.

Dateianhänge
  • 1.doc
  • 2.doc
  • Gabel 1953.doc
  • Gabel 1955 innereien.doc
  • Gabel zerlegen.doc

Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
Bildanhänge
imagepreview

Landwirtschaft_dient_Alle

download


Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!

 Antworten

 Beitrag melden
21.11.2009 07:01 (zuletzt bearbeitet: 21.11.2009 07:02)
avatar  Wilhelm ( gelöscht )
#10
Wi
Wilhelm ( gelöscht )

Weiter:

Ersatzteilnummern sind teilweise andere als Deine, aber das Prinzip ist über Jahre gleich geblieben.

Die lange Gewindestange mit oberer Schraube kannst dann gleich verwenden zum Wiedereinbauen der fertig restaurierten Gabelholme in die Gabelbrücken. Damit kannst die Holme mit Federn und Blechhülsen gegen den Federdruck bis zur oberen Gabelbrücke durchziehen.
"Fachleute" und Rinnsalmechaniker dagegen nehmen den Holm mit der Wasserpumpenzange und martern ihn von unten in die Gabelbrücken, mit dem Erfolg, daß die Gabelholme tiefe Beschädigungen haben. Hast Du keine in Deinen Rohren??
Federn tauscht Du nur, wenn sie ermüdet sind, d.h. bei normaler Beanspruchung durchschlagen. Dieses Durchschlagen lässt sich NICHT mit dickerem Öl kaschieren. Öl dämpft nur beim Ausfedern, kaputte oder ermüdete Federn schlagen auch mit 90er-Öl durch.
Hast Du starke Rostnarben unter den Scheinwerferträgern an den Gabelrohren? Kommt oft vor. Mußt Du selber entscheiden, ob Rohre austauschen oder nicht, und vor Wiedereinbau gut fetten. Ich bohre in die Scheinwerferträger klitzekleine Löcher und spritze Kettenfett hinein. Hoffentlich hilfts, schaden tuts auf keinen Fall.


 Antworten

 Beitrag melden
23.11.2009 15:45
avatar  matman
#11
avatar

Hallo Wilhelm,

das Bild mit den zwei Traktoren gefällt mir gut! Jetzt weiß ich endlich, wie stark ich bin!!! Bei meinen beiden Gabeln hat´s bisher gelangt, das Standrohr fest in den Schraubstock zu spannen (allerdings zwischen zwei Alu-Backen mit Nut) und dann kräftig an der ins Tauchrohr quer eingebrachten 1/2"-Verlängerung - statt Vorderachse in die untere Klemmfaust eingebracht - zu ziehen; oder besser gesagt: zu hämmern. Wie mit so einem Zughammer halt...

Beim Zusammenbau hat man entweder das prima Werkzeug zum Einziehen der Standrohre von oben durch die Gabelbrücke. Oder man pfuscht, wie von Dir beschrieben. Oder man hat als Drehrumdiebolzeningenieur, so wie ich, noch eine dritte Idee: Ich habe das Standrohr beim fertig montierten Gabelholm so weit als möglich aus dem Tauchrohr herausgezogen (also gegen den Druck der oberen Anschlagfeder) und gleichzeitig die obere Federabdeckung ("fork shroud") so weit wie möglich gegen den Druck der Gabelfeder nach unten gedrückt. Ist zwar eine Anstrengung, aber mit einem freundlichen Helfer (und mit etwas Übung sogar alleine) recht gut zu bewerkstelligen. Dann das Ganze mit einer kräftigen Schlauchschelle, die man direkt oberhalb des "fork shrouds" von oben über das Standrohr fädelt, fixieren. Effekt: Gleichmäßiger Druck, keine Beschädigung der Standrohr-Oberfläche und ausreichend freie Länge des Standrohres, um den kompletten Gabelholm inkl. "fork shrouds" und "slider extensions" von unten her durch beide Gabelbrücken nach oben zu schieben.
Von oben her muss man dann die Verschlusskappen mit mind. 2, 3 Gewindegängen eindrehen und kann dann die Schlauchschellen losschrauben. Idealerweise zieht man dabei noch mal die "fork shrouds" nach unten, die quetschen sonst die Schlauchschellen gegen die untere Gabelbrücke ein und erschweren deren Entnahme. Hat bei mir wie gesagt bei zwei Gabeln ohne Kollateralschäden funktioniert.

Cheers, Jan


 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!