Neuerwerb und Vorstellung Matchless G9 1954

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17.02.2019 18:26
#1
Fl

Hallo,

ich habe für meine Freundin letzte Woche in England eine Matchless G9 von 1954 gekauft.
Mein Vater sammelt seit gut 40 Jahren Motorräder, ich selbst bin seit 10 Jahren dabei.
Da wir aus dem Raum Zwickau/Vogtland kommen, handelt es sich dabei (wie bei Ossis üblich) um MZ-Motorräder (Vater fährt seit vielen Jahren Kalssikenduro, ich ES 250/1, R´T usw.).
Allerdings begann alles mit DKW und Ardie´s von 1928-1933 (letztere sind noch da). Diverse 500er Nachkriegs-BMW, eine Matchless X2 und Enduro-Husqvarnas gehören auch zur Sammlung.
Meine Freundin wollte allerdings etwas, was kaum einer sonst hier ringsum hat...so kamen wir zu der G9.

Das Motorrad ist augenscheinlich weitestgehend original, nur die Felgen und der Tank wurden mal erneuert, leider mit Klebe-Linierung. Sie läuft, brauch aber noch einige Arbeit, um sicher und schmuck wieder auf die Straße zu kommen. Ich muss alle Öle wechseln, Ventile einstellen, die Ölleitungen erneuern, Ölhahn ersetzten, ggf. den Primärtrieb abdichten, die Elektrik komplett überholen, Reifen erneuern und die Räder linieren (lassen), Lenker-Armaturen komplettieren, Bowdenzüge, Gabel, Steuerkopf, Kupplung usw...
Der Vorbesitzer (81) baute Gurken und Tomaten im großen Stil an (deshalb Flying Cucumber), hat das Motorrad aber verkauft, weil er sie nicht mehr ankicken konnte. Sie stand nur 25 km von Dover entfernt (bei Ashford).
Den Lack möchte ich weitestgehend retten, es sollte mit Politur und Ausbessern einiges gehen (bis auf Lampe und Tank, der eigentlich verchromt sein müsste, oder?)
Ich habe viele Fragen zur Technik und vor allem zur Optik und hoffe, das mir bei euch weitergeholfen wird.
Grüße !

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18.02.2019 09:15 (zuletzt bearbeitet: 18.02.2019 09:16)
#2
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Moin "Fliegende Gurke"

Herzlich willkommen in unserem Forum!

Zitat von Flying Cucumber im Beitrag #1
Ölhahn ersetzten, ggf. den Primärtrieb abdichten,
,
original gibt es aus gutem Grund keinen Ölhahn an diesen Maschinen, wenn du doch einen Ölhahn verwenden willst, dann nun mit automatischer Zündunterbrechung für den Fall des nicht göffneten Ölhahns (siehe Ölhahn) Die Twins sind mit Gleitlagern an den Pleueln (wie jeder moderne Morotor auch) bestückt und die sind nach nur wenigen 100m hin, bis zum fest fressen und zur totalen Motorexplosion. Für den Primärtrieb gibt es von George Buckingham in England eine sehr brauchbare Dichtung um das leidige lecken zu verhindern. Ansonsten hübsches Motorrad.

Gruß Jens


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18.02.2019 10:33
avatar  Ludwig
#3
Lu

Schönes Motorrad, habt viel Freude damit!
Grüße aus den Süden (mit Fewo bei Leipzig)
Ludwig


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18.02.2019 13:04 (zuletzt bearbeitet: 18.02.2019 15:39)
#4
Fl

Hallo, danke für die ersten Anregungen!
Wisst ihr, ob es fertige Ölleitungen (Stahlrohr?) zu kaufen gibt? Oder muss man da selbst biegen?
Hast du einen Web-Siten Link oder andere Kontaktdaten zu George Buckingham? Ich habe über ihn nichts gefunden.
Gruß!


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18.02.2019 16:10
#5
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Hallo Fliegende Gurke
wegen der Lackierung wollte ich noch naseweis anmerken, dass sie nicht original, aber wahrscheinlich zeitgenössisch ist, also irgendwann mal aufgetragen. Verchromte Tanks gab es eigentlich nur für die Export Modelle, die dann auch einen KPH-Tacho hatten. Da sie ein schönes alte englisches Kennzeichen hat, paßt natürlich auch ein Original schwarzer Tank. Fahrgestell- und Motornummern kannst Du hier im Datenbestand überprüfen.

Gruß Jürgen


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18.02.2019 16:14
#6
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..................... Herr Buckingham ist vor einiger Zeit verstorben. Seine Familie macht(e) aber in der Produktion der Gummidichtungen weiter. Kontaktaufnahme geht nur über Telefon oder Brief. Erreichbarkeit über jampot.com oder im Anzeigenteil der Clubzeitschrfit. Wenn Du nichts findest, kann ich die Erreichbarkeit auch nachreichen. Ölleitungen sind nach meiner Kenntnis vom Club nicht lieferbar, da müssen die bekannten Dealer im In- und Ausland helfen.
Gruß Jürgen


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18.02.2019 17:50 (zuletzt bearbeitet: 18.02.2019 17:53)
#7
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Geoff Buckingham:

IS YOUR TIN CHAINCASE LEAKING?
I have the cure, a heat and oil resistant
neoprene seal. Please send cheque for
£12 UK or £15 worldwide made out to
D.W.Buckingham - price includes P&P.
D.W.Buckingham, 152 Blue Boar Lane,
Sprowston, Norwich, NR7 8RY. You can
phone on 01603 429674.

Er hat keine Website, ich habe 15 Pfund im Briefumschlag geschickt.


Ölleitungen würde ich als Gummischlauch ausführen, die könnennicht brechen.

Jens


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18.02.2019 20:45 (zuletzt bearbeitet: 18.02.2019 20:47)
#8
Fl

Hallo, danke für den Kontakt, das werde ich demnächst in Angriff nehmen.
Zu den Leitungen: ich habe durch meine Arbeit "Connections" zu glatten/glänzenden Rohrleitungen (inklusive Biegemaschine), nur Ringösen zum Löten muss ich versorgen. Die Anbindung an den Öltank mit kurzen Gummileitungen gefällt mir besser als komplett Gummi. Aber das letzteres sicherer ist, leuchtet mir ein.
OK, ich habe bisher nur Bilder von G9 mit Chromtanks gesehen. Im Forum habe ich keine entdeckt. Gab es auch andere Farben als nur schwarz? Ein einfarbiger Tank würde die Lackierung um einiges billiger machen.
Der Tank ist unter dem Lack verchromt, der Smith "Tacho" ein Chronometer mit MpH.
Es gibt ja auch für 200 £ neu verchromte Tanks zu kaufen, taugen die was?
Ich möchte Sie weitestgehend original herrichten, deshalb meine Fragerei.
Ich danke euch nochmal für die tolle Unterstützung!
Gruß


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18.02.2019 21:36
avatar  Ajay
#9
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Moin du anonyme Gurke!
Für den Fall, dass du Literatur benötigst (Werkstatt-Handbuch, Ersatzteilliste etc), wirst hier fündig: http://archives.jampot.dk/
Gruß Paul


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19.02.2019 10:12
#10
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Hallo Flying Cucumber,

wirklich ein sehr schönes Motorrad!
Bei ebay Kleinanzeigen wird gerade ein sehr ähnliches Modell angeboten, allerdings eine "Super Clubman":

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anze...content=desktop

Keine Ahnung, was dieses Modell zu einer "Clubman" macht.
Ich denke, die Modelle wurden ständig in Kleinigkeiten geändert.
Matchless G9 und Ajs 20 sind ja bis auf die Tank- und Motor-Embleme identisch.
Bei meiner AJS 20 Bj. 1952 gibt es z.B. einen (nachgerüsteten) Ölhahn, der im geschlossenen Zustand den Kickstarter blockiert. (s Bild in der Galerie)
Nicht schön, aber zweckmäßig.
Und der Primärantrieb kann auch mit "C.T.1" Silikondichtmasse abgedichtet werden.
Danke auch für den Tipp von Jens mit Buckingham.
Gruss, Rumford10


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19.02.2019 11:03
#11
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Silikondichtmasse ist nach meiner Erfahrung ungeeignet weil es bei jedem öffnen des Kettenkastens eine elende Pulerei ist das Zeug wieder abzupulen. Die Buckinghamdichtung wird ohne Dichtmasse eingebaut, ist dicht und kann leicht wieder geöffnet werden, sie funktioniert sogar an verbogenen Blechkästen!

Ölhahn elektrisch verriegeln ist doch einfach zu machen und absolut sicher.

Jens


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19.02.2019 19:04
avatar  matman
#12
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Hallo Neuling,

verrate uns doch mal Deinen Namen, damit wir Dich nicht dauernd als Gurke ansprechen müssen...

Ein schönes Motorrad habt Ihr da für Deine Freundin gefunden, hoffentlich stimmen die inneren Werte (des Motorrads, nicht der Freundin). Die Ölleitungen waren eigentlich immer als Gummischläuche ausgeführt, soweit ich mich erinnere mit 1/2" Innendurchmesser. Am Öltank sitzen zwei kurze Schlauchstutzen, zum Motor hin gibt es dann zwei metallene Banjos (ebenfalls mit Schlauchstutzen), die mit Hohlschrauben unterhalb der Ölpumpen ins Kurbelgehäuse geschraubt werden. Aber das hast Du ja beim Betrachten des Motorrads ohnehin vor Augen.

Lass´ halt mal das alte Öl ab und tausche auch den Ölfilter, der hat vorne links am Kurbelgehäuse einen eigenen Deckel, unter dem sich nicht nur der längliche Filzfilter, sondern auch ein federbelasteter, rückwärtiger Halter befindet, der den Ölfilter in Position hält. Um das alte Öl so gut wie möglich aus dem Kreislauf zu bekommen, lass´ es sowohl am Öltank als auch unten am Kurbelgehäuse ab.

Und dann nimm´ die Schöne einfach mal in Betrieb - allzuviel Verzagtheit muss nicht sein. Entweder es geht - oder es geht nicht.

Beim Starten daran denken, dass man den Choke "ziehen" muss, um ihn zu öffnen. Die Twins brauchen ihn eigentlich nie, sie wollen stattdessen ordentlich (bis zum Überlaufen) getupft werden. Und anfangs sollte man den Schieberanschlag etwas höher drehen; eine zu hohe Leerlaufdrehzahl kann man schnell korrigieren, aber wenn der Schieber zu tief sitzt, dann springen die Twins nur sehr unwillig an. Ich bin anfangs daran fast verzweifelt...

Gutes Gelingen - halt´ uns auf dem Laufenden - hier wirst Du geholfen.

Cheers, Jan


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19.02.2019 19:20 (zuletzt bearbeitet: 19.02.2019 19:20)
avatar  matman
#13
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Zitat von matman im Beitrag #12
Die Ölleitungen waren eigentlich immer als Gummischläuche ausgeführt, soweit ich mich erinnere mit 1/2" Innendurchmesser. Am Öltank sitzen zwei kurze Schlauchstutzen, zum Motor hin gibt es dann zwei metallene Banjos (ebenfalls mit Schlauchstutzen), die mit Hohlschrauben unterhalb der Ölpumpen ins Kurbelgehäuse geschraubt werden. Aber das hast Du ja beim Betrachten des Motorrads ohnehin vor Augen.

Okay, auf den Bildern von Rumford10 habe ich jetzt natürlich auch die durchgehenden Metallleitungen entdeckt. Aber da an Deiner Maschine ohnehin Gummischläuche installiert sind, würde ich die auch beibehalten - die sind wahrscheinlich sowieso besser gegen Vibrationen gewappnet...


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19.02.2019 21:26 (zuletzt bearbeitet: 19.02.2019 21:32)
#14
Fl

Hallo, das Motorrad läuft gut, bloß weitere Versuche unternehme ich erst, wenn alle Flüssigkeiten getauscht sind. Der Zündversteller funktioniert nicht richtig, der Bowdenzug ist schwergängig.
Der Vergaser ist falsch, es ist ein 376/68 verbaut. Einen originalen möchte ich auftreiben (aber ob das was wird?)
Die Lenkerarmaturen stimmen auch nicht, sind in den Betriebsanweisungen bei den Jampots Bilder davon? Habe nur etwas von 1955 entdeckt, oder hat sich da nichts geändert?
Das Motorrad wird erst einmal eingemottet, andere Arbeit ruft lauter.
Gruß Moritz


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20.02.2019 14:18
#15
avatar

Monobloc 376 Versager gibt es neu:376

Jens


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