Hauptachse Antriebseite AJS 18s 1956
Hallo,
Die Nuten an der Hauptachse Antriebseite meiner AJS 18s 1956 sind ausgeschlagen, nun muss ich die Achse wechseln.
Fragen: ich nehme an die Antriebsachse ist in die Kurbelwelle eingeschraubt, geht die gut los? Auf was ist speziell zu achten. Wenn die Achsenlager noch gut sind, kann ich die eingebaut lassen.
Gibt es eventuell in diesem Forum oder sonstwo eine Anleitung für diese Reparatur?
Gruss Peter
Gratuliere.
Du musst die Kurbelwelle total zerlegen.
Denn die Achse ist mit ihrem geraden Sitz mit einem Keil gesichert und innen (also zwischen den Wangen) mit einer Mutter verschraubt.
Das heisst, Du musst das Pleuellager aufschrauben und auspressen, damit Du die Mutter aufmachen und die Achse auspressen kannst.
Oder weiss jemand eine besserer Lösung? Hat schon einmal jemand probiert, die Mutter der Welle aufzufummeln und mit einem extra gebauten Abzieher die Achse......
#3
Hallo Peter
Das ist eine Arbeit die in einer Kurbelwellenfachwerkstatt ausgeführt werden muß. Es gehört eine 20 t-Presse dazu und viel Erfahrung um die Welle auszurichten und die richtigen Presssitze herzustellen! Die Frage nach den Lagern erübrigt sich, wenn man schon die Welle ausgebaut hat macht man besser alles neu um auf Nummer sicher zugehen. Im Handbuch steht übrigens dass man auf keinen Fall den Zapfen mit der Mutter einziehen darf, das gibt Bruch. Eine Welle die sich im Betrieb zerlegt und das passiert ja meistens bei hoher Drehzahl, zerschlägt dir den ganzen Motor. Für eine solche Reparatur musst du incl. neuer Teile 2-300€ rechnen.
Gruß Jens
und hier kommt mein Senf zum Thema Presse
IMG_014.jpg
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Hallo Peter,
im Sommer 2009 hatte ich wegen eines abgescherten Hubzapfern (übrigens ohne jeden Folgeschaden) das
Vergnügen diese Arbeit durchzuführen.
Hifreich:
http://www.archives.jampot.dk/Book/Workshop_manuals/
Workshop_Instruction_Manual_all_models_1957-1964__HIGH_RES.pdf
Daneben noch ein Artikel, den ich nicht mehr finde, der das Zentrieren der Welle (anhand einer Velocette) beschreibt.
Inzwischen bin ich etwa 10000km gefahren, es scheint also funktioniert zu haben.
Mein Nachbar hat eine 30-Tonnen Presse, ohne die wär's schwierig geworden.
Um den Hubzapfen aus der Schwungscheibe zu pressen, habe ich mir aus Profilstahl eine Art Abzieher gebastelt.
Um die Welle zu zentrieren, braucht man einen Bock auf dem man die Welle drehen kann (wegen der unterschiedlichen Durchmesser
der beiden Achsen muss man das dann auch anpassen), eine Messuhr und einen Kupferhammer.
Laut Handbuch geht das wohl auch zwischen Spitzen in den Zentrierbohrungen.
Das hat eigentlich ganz gut geklappt, obwohl ich in der Beziehung ein blutiger Laie bin.
Ein Problem war allerdings der Einbau der beiden Lager ins Gehäuse, durch das Abkühlen kam immer eine axiale
Vorspannung auf die Lager, nach Aussagen im englischen Forum kann man sie wohl ignorieren, irgendwie rutscht das innere
Lager im Betrieb dann an die richtige Stelle.
Im englischen Forum wird ganz aktuell ein weiteres Problem diskutiert:
Einige der jetzt erhältlichen Lager sind wohl alle etwas zu groß, so dass sie nach dem Abkühlen des Gehäuses nicht
mehr frei laufen.
Wenn Du nicht den Drang hast, alles selber machen zu müssen, würde ich mich Jens anschliessen und Dir empfehlen, einen Betrieb
der über die notwendigen Werkzeuge verfügt, suchen.
Viel Erfolg, Grüße
Ludwig
Danke allen für die schnellen Antworten.
Jens, ich bin gut ausgerüstet und es ist nicht die erste Kurbelwelle die ich mit Erfolg aus und wieder einbaue inkl. das austarieren, aber eben noch nie eine AJS 500 Welle und es macht mehr Spass wenn man einiges an Vorwissen hat, darum nun die Frage; gibt es ein Handbuch wo genau diese Arbeiten beschrieben sind und wo kann ich das downloaden oder kaufen.
Wilhelm, wie du sagst ist der Hauptachsensitz im Schwungrad paralell, somit müsste diese Achse vermutlich nicht mit grosser Kraft ausgepresst werden (und Platz für eine spez. Abziehvorrichtung wäre auch vorhanden), sondern nur die Mutter gelöst werden, dabei ist die Möglichkeit mit einem Spezialschlüssel diese Achsmutter zu lösen sicher gegeben. Das wegen den Lagern stimmt, die sich im Handel befindlichen Lager sind vermutlich metrisch und darum etwas in Uebermass aber nach Aussagen der Profis soll das nichts machen da sie bei Betriebstemperatur wieder optimal laufen werden.
Vieleicht ist einer im Vorum der diese ominöse Achsmutter und Achse mit Erfolg heraus und wieder hinein gefummelt hat, wie Wilhem so schön sagte,
Gruss Peter
Naja, bei 93 Hub haben wir Achsabstand 46,5 von KW-Achse zu Pleuellagermitte.....ob sich das ausgeht, daß man da einen selbstgefrästen gekröpften Ringschlüssel auf die Mutter bekommt, weil der Pleuelfuß hat einen ganz schönen Durchmesser und die Mutter der Achse ist auch nicht schwach....
http://archives.jampot.dk/Book/Workshop_...5th_Edition.pdf, wenns auf Englisch sein kann.
#9
Das Manual findest du in Christians Archiv, den Link hat Ludwig dir oben gepostet. Ich muß dir allerdings widersprechen wenn du meinst ein zylindrischer Presssitz läßt sich leichter trennen als ein solcher mit Konus, ganz im Gegenteil. Bei einem Konus genügen 2/10mm Achsialbewegung und alles ist auseinander, eine zylindrische Passung muss über die ganze Länge auseinander gepresst werden. Metrische Lager kann man natürlich nicht anstatt von imperialen Lagern verwenden, das passt auf gar keinen Fall. Bei einem gut sortierten SKF Großhandel bekommt man aber auch alle imperialen Lager, solange es keine Sonderanfertigung für AMC war, wie etwa das schmale Rollenlager auf der Steuerseite von den AJS 18CS Motoren. Moderne "gebaute" Kurbelwellen sind übrigens nicht mehr zusätzlich durch eine Mutter gesichert sondern nur verpresst, dazu braucht man aber Herstellungstoleranzen von wenigen 1/1000mm!
Gruß Jens
Zitat von Peter
(...) sondern nur die Mutter gelöst werden, dabei ist die Möglichkeit mit einem Spezialschlüssel diese Achsmutter zu lösen sicher gegeben.
Na, dabei wünsche ich Dir mal viel Glück... Was soll das denn für ein Schlüssel sein, mit dem Du zwischen die beiden Hubscheiben kommst (Abstand vielleicht 20, 22 mm, meinetwegen auch 1") und dann diese Riesenmutter, die mit ca. 200 nm festgezogen ist, losbekommst (die ist auch noch schön flach und hat einen angefasten Sechskant - wunderbar, um einen Schlüssel daran abrutschen zu lassen!)? Und wie willst Du dabei die Welle festlegen?
Nee nee, bau mal lieber alles schön auseinander!
Zum Auseinander- und Zusammenpressen meiner 350er Welle hat damals eine 15-to.-Presse gereicht. Das Ausrichten der Kurbelwangen haben wir dann zwischen den Spitzen auf einer großen Drehbank mit der Messuhr hinbekommen und die letzten 2 oder 3 Hundertstel "Schlag" zwischen den beiden Kurbelwangen dann mit ein oder zwei "zarten" Hammerschlägen auf fast Null korrigiert. Das Festziehen der Muttern geschah dann in einem z i e m l i c h großen Schraubstock (ich glaube, mich an mind. 20 cm lichte Breite zwischen den Backen erinnern zu können), in dem man die komplette Welle über beide Kurbelwangen einspannen konnte.
Hört sich wieder mal nach Pfusch an? - Hat aber funktioniert.
Cheers, und gutes Gelingen! Jan
Jaja, nur pressen... ist ein ESO-Pleuel mit ESO-Zapfen.
DSCN0828.JPG
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Zitat von matman
Was soll das denn für ein Schlüssel sein, mit dem Du zwischen die beiden Hubscheiben kommst (Abstand vielleicht 20, 22 mm, meinetwegen auch 1") und dann diese Riesenmutter, die mit ca. 200 nm festgezogen ist, losbekommst (die ist auch noch schön flach und hat einen angefasten Sechskant - wunderbar, um einen Schlüssel daran abrutschen zu
Verstehe ich nicht, oder falsch? Bei meinem Single sind die Muttern nicht zwischen den Hubscheiben, sondern außen und bestens zugänglich.
IMG_9815.JPG
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#13
Kann er wohl vergessen.
Grüße Ludwig
Schlund.jpg
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