Kompressiondruck Matchless G80

04.08.2013 18:43
#1
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Hallo Leute, bekomme meine G80 nicht mehr an. Nach dem langen Winter war sie noch einmal willig. Hatte allerdings immer schon Warmstartprobleme. Habe die Vermutung, dass der Zündmagnet (SR1) müde ist. Außerdem kommt es mir so vor, als ob die Kompession nachgelassen hätte. Kann aber auch sein, dass ich es mir einbilde. Darum würde ich gern wissen, wie hoch der Kompessionsdruck sein sollte. Ich bin für alle Hinweise die mir helfen das Bike wieder in Gang zu setzen dankbar.


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07.08.2013 18:40
avatar  jampot
#2
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Hi,

das Kompressionsverhältnis ist zw. 7 und 8, je nachdem welcher Kolben benutzt wird.
Somit sollte sich ein Kompressionsdruck von größer 6 Bar einstellen (bei angenommenen 15..20% Kompressionsverlust).
Grüße,
Rally


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08.08.2013 10:41 (zuletzt bearbeitet: 08.08.2013 11:59)
#3
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Hallo Rally

M.E. müsste das mehr als 6 bar ergeben, weil du die 6 bar der isothermen Verdichtung aus der geometrischen Kolbenbewegung und dem Kompressionsverlust abgeleitet hast. Ich glaube noch zu erinnern (lang ist es her mit der Wärmelehre) bei einer adiabatischen Verdichtung wird durch die Erwärmung des Gases gemäß dem Polythrophenexponent X (Kappa) ein wesentlich höherer Druck erzielt. Natürlich hängt das sehr davon ab wie schnell man kickt, bei langsamer Bewegung hat das Gas Zeit seine Wärme an die Zylinderwände und den Kolbenboden abzugeben. Das klingt vielleicht ein bisschen theoretisch aber bei kräftigen kicken (Gasgriff voll offen) sollten wohl knapp 10 bar erreicht werden, so jedenfalls bei meinem 7,3 : 1 verdichtetem Single. Was meint Ludwig dazu ?

Jens


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08.08.2013 14:05
avatar  Ludwig
#4
Lu

Habe die Thermodynamik leider nie begriffen.
Zum eigentlichen Problem: Wurde das Ventilspiel mal kontrolliert, kann ja sein, dass sie nicht mehr ganz schliessen.
Das macht allerdings (soweit es nicht total daneben ist) beim Anlassen kaum Probleme, eher unter Last.
Grüße Ludwig


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09.08.2013 15:37
#5
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Kann man auch einfach prüfen wenn man das Ohr an den Auspuff bzw. den Versager hält und einer auf dem Kickstarter steht. Wenns dann zischt, sind sie nicht dicht.

Gruß Jens


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10.08.2013 13:20
avatar  jampot
#6
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Hi Jens,

Du hast mit Sicherheit recht.
Meine Abschätzung war auf die Schnelle mit "ganz" oder "kaputt".
Bei "ganz" gibt es noch einige Werte bis "Sehr gut", was ich bei 10+ bar erachte.
Ich habe Thermodynamik auch gemieden, geschweige denn nur annähernd kapiert.

Grüße,
Rally


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10.08.2013 13:37
#7
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Hallo Leute, ich bedanke mich für Eure anworten. Ich habe mir ein Kompressionsdruckmessgerät besorgt und bin bei auf eine Druck von 7,8 Bar gekommen. Liegt das im Bereich von i.O. ?.Den Druck habe ich ermittelt, in dem ich so lange kräftig durchgetreten habe, bis das Manometer nicht mehr anstieg.
Außerdem habe ich noch mal den Vergaser kontrolliert. Zündung bei offenem Fliekraftversteller 11 vor OT, Unterbrecherabstand 0,3mm, Kerze 0,4mm.
Gruß Frank


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10.08.2013 15:46 (zuletzt bearbeitet: 10.08.2013 16:44)
#8
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Moin Frank

7,8 ist sehr mager, wenn du wirklich heftig getreten und den Gasgriff voll offen hattest. Aber selbst wenn der Zylinder ausgelutscht ist oder die Ringe schlecht oder die Ventile nicht ganz dicht sind aber sonst alles in Ordnung ist müsste sie anspringen. Prüfe noch einmal den Zündfunken, in dem du eine alte Zünkerze aufbiegst ~ 4mm. Die 4 mm müssen an der (raus geschraubten) Kerze mühelos überwunden werden. Das im Zylinder kompremierte Gas ist nämlich durch den Funken sehr viel schwieriger zu überwinden ! Wenn du nun nur so eben die Überschlagsspannung an einer Kerze mit 0,6 mm Elektrodenabstand im raus geschraubten Zustand erreichst, muss das noch lange nicht im eingebauten Zustand reichen. Noch eins: Die richtige Gasstellung ist beim Einzylinder beim antreten nicht einfach zu finden. Probier mal folgendes: Die Schieberstoppschraube am Versager ~ 2 Umdrehungen rein drehen und beim kicken den Gasgriff nicht anfassen.

Thermodynamik: Für ein geschlossenens System gilt, das der Energieinhalt definiert ist durch p * V * T . Wobei p der Druck (hier in unserem Zylinder), V das Volumen über dem Kolben und T die Temperatur in °K ist. Ohne jetzt ganz tief einsteigen zu können läßt sich schnell erkennen, das im oberen Totpunkt der Energieinhalt aus p * V * T kleiner wäre wenn die Temperatur (und damit auch nochmals der Druck) nicht ansteigen würde im Vergleich zu den Ausgangswerten - oder?

Gruß Jens


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10.08.2013 18:40 (zuletzt bearbeitet: 10.08.2013 19:04)
#9
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Hallo Jens,
hatte den Gasgriff beim Druckmessen zu. Ich mache die Messung noch mal mit offenem Gas. Den anderen Hinweisen kann ich im Moment nicht nachgehen, weil am Nachmittag meinen Zündmagneten zerlegt habe. Grund ist, als ich mit dem Zündzeitpunkt experimentiern wollte mußte ich festtstellen, dass das Lager auf der Unterbrecherseite ein Mörderspiel hat. Habe es nur mitbekommen weil es ab und zu klickte und dann der Unterbrecher nicht abhob. Wenn man nur mit den Fingern rüttelt passiert nichts, weil der Magnetismus den Anker zur Seite zieht. Das eigenliche Lager ist i.O., aber Zwischen Lager und Lagersitz befindet sich eine gefächerte Hülse, die nur noch zu 2/3 vorhanden ist. Der Anker hat Reibspuren, genauso der Stator. Die Dichtung an der Antriebsseite ist auch total marode. Wo kann man Ersatzteile für den SR1 Magneten beziehen.
Habe eine Firma gefunden die die Dinger im Austausch anbietet, aber 409€ sind mir zu fett. Jeder soll ja von seinem Handwerk gut leben können aber der Kunde soll auch überleben.
Gruß Frank


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10.08.2013 19:54 (zuletzt bearbeitet: 10.08.2013 20:08)
avatar  Ajay
#10
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11.08.2013 09:45 (zuletzt bearbeitet: 11.08.2013 10:02)
#11
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Na, das wird es denn wohl gewesen sein. Da ich auf Fernreisen immer wieder Probleme mit den Lucas Magneten hatte und die am Strassenrand dann meistens nicht einfach zu reparieren waren, habe ich sie an beiden Maschinen raus geschmissen und durch den BT-H elektronischen Magneten ersetzt. Seit dem ist Ruhe. Die Unzuverlässigkeit der Lucas Magneten liegt wohl an erste Stelle an dem nachgefertigten Murks. An meinem Twin hielt auf der IJR in Polen eine neue Unterbrecherfeder gerade 70 m (meter nicht Meilen), dann war sie gebrochen.
Wenn du Teile bestellst, denke daran Distanzscheiben mit zu bestellen. Der Anker muss achsial durch Distanscheiben hinter dem antriebsseitigen Lager spielfrei eingestellt werden, sonst wackelt der Anker auf der Kontaktseite in dem blöden halbradialen Lager hin und her und verändert so den Kontaktanstand.
Der hohe Preis für die Überholung ist wohl begründet wenn der Anker neu gewickelt wird und das sollte man mit einem 50 Jahre altem mit nicht wasserfestem Schelllack isolierten Anker immer tun. Die Hochspannungswicklung ist mit 0,02 bis 0;05 dickem Draht und einigen 1000 Windungen gewickelt, das dauert und manchmal reißt er ab und das ganze geht von vorne los. Wenn du auf die geforderten 400€ , 200 drauf legst hast du einen BT-H, das ist natürlich nichts für die Puristen denen es auf absolute Originalität ankommt. Da muss man sich entscheiden, störungsfrei fahren oder mit dem Trailer unterwegs sein.

Gruß Jens


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11.08.2013 11:05
avatar  Robert
#12
Ro

Hallo,
ich habe meine Competition Magneten von Hebsch Schüsseler komplett neu aufbauen lassen.
http://www.bikersmill.de/
Zwar teuer, aber Top Qualität mit Garantie.
Ein Freund von mir tuned hauptberuflich englische Classic Rennmotorräder und ist mit Hebsch auch sehr zufrieden.
Grüße
Robert


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11.08.2013 12:41
#13
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Hallo Ajay und Jens,
Erst mal Dank an Ajay für die Links, bin bei De Groot fündig geworden. Die Preise sind dort i.O. ,250€ für einen Zündmagneten im Austausch mit Garantie, damit kann ich leben. Selber reparieren lasse ich dieses Mal sein, weil es eine Fass ohne Boden werden kann. Wenn die Mechanik wieder auf Vordermann ist, kann es immernoch ein Problem mit der Spule oder der Magnetisierung geben.
Der Vorschlag von Jens ist sehr interessant. War auf der Seite von BTH. Für mich würde wohl die PM1R- Magnetzündanlage die richtige sein. Ich werde die 250€ Variante bei De Groot vorziehen, weil ich mir die Diskussion mit meiner Zimmerlinde sparen will.
Das mit der Orginalität ist so eine Sache. Ich lege großen Wert auf das orginale Erscheinungsbild, bin aber bei der Elektrik, den Bremsen etc. bereit Kompromisse einzugehen. Entweder um mehr Sicherheit zu haben (Bremsen) oder den Geldbeutel zu schohnen. Meine Lichtmaschine ist von einer EMW bzw. R35 die ich auf Linkslauf umgebaut habe. Im Winter will ich mich damit beschäftigen eine URAL-Lima fit zu machen. Die hat 65W und passt von den Abmessungen. Einen Ritzelrohling muss ich noch finden, weil die Zahnradaufnahme zylindrisch ist. Auf Rückspiegel und Stoplicht wollte ich auch nicht verzichten. Wo, ohne das es auffällt, etwas metrisches passt da, nehme ich es. Mit nachgefertigten Teilen habe ich auch schon schlechte Erfahrungen gemacht. Die eingesetzten Materialien sind manchmal ein Graus. Benzinhähne aus Indien sind so spröde, das es zwischen fest und ab keinen Übergang gibt und die Wandstärken an bestimmten Stellen sowieso keinerlei Belastung zulassen.
Wenn ich den Austauschmagneten habe , melde ich mich, um zu berichten, ob die Maschine wieder läuft.
Ich danke bis auf weiteres Allen für die Ratschläge und Tips.
Gruß Frank


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11.08.2013 12:56
#14
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Danke Robert,
aber Bikersmill hat gerade Urlaub. Habe zwar noch ein Motorad, trotzdem drückt das Problem. Der eigentliche TÜV-Termin war letzten Monat. Nach den neuen Bestimmungen auch kein so großes Problem, will aber die alte Lady noch bei schönem Wetter fahren.
Bis ich von De Groot den Magneten habe, kann sich mein Bein von den vielen Kickversuchen erholen.
Gruß Frank


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