Ausbau der Simmerringe an Telegabel

22.01.2014 18:01
#1
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Hallo Leute
Im Augenblick kämpfe ich gerade mit diesen fiesen Simmeringen und Führungen der Standrohre, da ich zwei gerade Standrohre brauche und einige Gabelholme auseinander baue (bauen möchte). Der den Lesern des "Jampot" vielleicht bekannte Technikguru Johnny Walker (auch Erfinder des gleichnamigen Heilwassers...) hat mal beschrieben, wie er diese elenden Rohre aus den Tauchrohren befördert. Wer schon mal daran rumgeschraubt hat, kennt sicher das Problem gegen die niederträchtige kurze Feder (buffer spring) im Tauchrohr die gesamte Mimik mit Simmerring und Führungsbuchse herauszukitzeln. In beigefügter Abbildung erkennt der Schrauber wie Mr. Walker dies bewerkstelligt. Ich denke, dass sich die Zeichnung auch für nicht Anglophile gleich erschließt.
Folgende Tipps wären noch hinzuzufügen:

1) die unten liegende Gabelbrücke kann auch durch ein entsprechend dickes Stück Hartholz ersetzt werden.
2) den Wagenheber (Jack, hydraulic) so nahe wie möglich an das Standrohr ansetzen, damit man das Rohr bzw. die andere Gabelbrücke nicht schief drückt.
3) u.U. das Maß unter-/oberhalb des Wagenhebers durch Holzstücke ausgleichen.
4) langsam Druck aufbauen und auch einige Tropfen dünnes Öl an den Holmen einsetzen.
5) auch leichte Erwärmung mit Lötflamme am (Alu-) Tauchrohr schadet nicht.

Vielleicht hat jemand noch eine andere Idee und bringt diese an dieser Stelle ein. Bei mir hat auf jeden Fall der weise Ratschlag von Johnnie Walker geholfen. Bei Erfolg darf man sich auch ruhig ein Tässchen seines Heilwassers gönnen!

So long!
Jürgen Gabel Ausbau Simmerringe_bearbeitet-1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)


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22.01.2014 18:27 (zuletzt bearbeitet: 22.01.2014 18:29)
avatar  Ajay
#2
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Ludwig, Dein Foto RVDS634 muss her!
Paul


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22.01.2014 19:58
#3
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Bei mir ging es mit einer passenden Augschraube im Standrohr, Tauchrohr wie im Bild im Schraubstock und dann eine 6-Fach Talje zwischen Werkstattdecke und Augschraube. Ich stand auf der Werkbank und habe die Talje durchgesetzt. Zuerst bewegte sich die Werkbank zusammen mit mir Richtung Decke, dann fing ich ein bischen an zu wippen und Ratatatzong flog das ganze Zeug auseinander und ich wieder Richtung Wekstattboden.

Jens


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22.01.2014 23:32 (zuletzt bearbeitet: 22.01.2014 23:36)
avatar  matman
#4
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Ja, diese Aktion ist so oder so mit Kraftaufwand, Flüchen und stets einigen Spritzern von restlichem (... und heißem - schließlich hat man ja vorher ordentlich vorgewärmt!) Gabelöl auf dem Werkstattboden verbunden... Definitiv ist ein großer, kräftiger Schraubstock von Nutzen.

Im Gegensatz zu Jens habe ich den Gabelholm waagrecht eingespannt, mit dem Standrohr zwischen (Alu-)Prismenklemmbacken fest - F E S T ! ! ! - im Schraubstock eingespannt. Dann eine lange 1/2"-Verlängerung durch die Achsaufnahme geschoben (die ebenfalls fest verschraubt sein sollte), und dann mit Ka-wumm das Tauchrohr vom Standrohr weggedrückt. Man kann da nur mit kurzen, aber intensiven Impulsen gegen die Buffer Spring arbeiten, damit diese nicht dauernd wieder auf volle Länge ausfedert. Wenn man dann irgendwann merkt, dass die Buchse allmählich nachgibt und das Rutschen anfängt, ist es schon zu spät - eine Zehntelsekunde später lässt sie los, und der ganze Mann bewegt sich völlig losgelöst mitsamt Tauchrohr und 1/2"-Verlängerung im freien und ungebremsten Vortrieb von Schraubstock und Standrohr weg.

Gut, wenn man dann eine weitläufige Auslaufzone in der Werkstatt hat. Meine Alternativmethode: man steht schon vorher im weiten Ausfallschritt neben der Werkbank, dann hat man `ne Chance, den plötzlichen Impuls mit dem vorderen Bein halbwegs abzufangen.

So ab dem dritten, vierten Gabelholm fängt das sogar an, Spaß zu machen...

Cheers, Jan


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23.01.2014 11:13 (zuletzt bearbeitet: 23.01.2014 11:21)
avatar  Ludwig
#5
Lu

Puller1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Puller.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Hallo zusammen,
Pauls Bitte sei erhört.
Daneben noch die Alternative, ist wohl selbsterklärend, das geht richtig gut.
Dei Gewindestange sitzt in einer in das Standrohr eingeschraubten Muffe, die aus einer alten
Verschlussschraube gebastelt wurde.
Grüße Ludwig


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23.01.2014 14:19
#6
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................. okay, die Ludwigsche Methode mit agrar-sensibler Herangehensweise ist durch nichts zu toppen und beglückt auch die grün-ökologischen Denkenden unter uns. Vielen Dank! Gruß Jürgen


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23.01.2014 20:40
avatar  Ludwig
#7
Lu

Hallo Jürgen,
mit dem Rohr geht's wirklich sehr gut. An dem Ende, das auf dem Slider anliegt, ist ein Aluteil, das die Kraft auf den oberen Rand des Sliders verteilt.
Das ist soweit ausgedreht, dass die Buchse noch ein Stück weit innen reinpasst.
Innen greift die Gewindestange in's Standrohr. Wenn man dann oben die Mutter anzieht, merkt man, wie sich die Pufferfeder langsam komprimiert.
Wenn die dann auf Anschlag ist, geht's ewas schwerer, dann kommt die Buchse. Keinerlei Sauerei mit herumspritzendem Öl. Das Rohr incl. Drehteil muss so lang sein,
dass das bis an den Anschlag gezogene Standrohr plus die Buchse innen Platz haben.

Gruß Ludwig


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23.01.2014 22:59
avatar  Ajay
#8
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..........der Wahrheit die Ehre: Die Bierflasche ist neu!!!


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24.01.2014 10:49 (zuletzt bearbeitet: 24.01.2014 10:49)
avatar  Ludwig
#9
Lu

Originalphoto. Hab' ich diesmal vergessen wegzuschneiden.


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24.01.2014 12:03
avatar  Ajay
#10
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19.02.2014 20:34 (zuletzt bearbeitet: 19.02.2014 20:35)
#11
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Der Kampf "Mensch gegen Matchless" geht in die zweite Runde!
Ich möchte gerne meinen Tipp mit dem ich dieses Thema begonnen habe, zurücknehmen und genau das Gegenteil behaupten!! Kurzum, holt Euch keinen Wagenheber an die verehrte Matchless/AJS Telegabel, sondern laßt die Kraft einer Gewindestange sprechen. Nachdem mir Ludwig dankenswerter Weise seine Konstruktion in Form eines gewöhnlichen Wasserrohrs und zweier Drehteile geschickt hat, kann ich jetzt einfach sagen, dass dieser Tipp der einzige Wahre ist, mit dem man widerspenstige Standrohre aus dem Tauchrohr herausbefördert! Kurz zur Erklärung: man drehe eine abgedrehte obere Gabelschraube (15/16" (frühe Gabel) bzw. 1"x 20 G (späte Gabel) in das Standrohr, setze ein passendes Drehteil über das obere Ende, darauf ein ca. 500 mm stabiles Eisenrohr (Wasserrohr) mit weiterem Drehteil auf das gegenüberliegende Ende. Nun wird in die bearbeitete Gabelschraube (nicht schlecht wenn man das vorher gemacht hat und oder man hat einen extrem langen, ca. 60 cm langen Finger !) mit einer ca. 250 mm langen kräftigen Gewindestange (ich habe mal gerade M16 genommen) verbunden, die oben aus dem Rohr und dem Drehteil herausschaut. Dort wird eine Mutter angesetzt und kräftig nach unten gedreht, womit sich die Kraft über die Gabelschraube auf das Standrohr übeträgt. Mit einer schönen Lötlampe hat man den Bereich der Simmerringe und Führungsbuchse angewärmt, so dass man nur noch auf ein erlösendes Plonk zu warten braucht. Wie aus dem beigefügten Foto zu sehen, hat ein Standrohr den Kampf verloren. Das zweite verweigert sich (noch), aber wir bleiben am Ball bzw. am Rohr. Und wenn gar nichts hilft, gibt es immer noch die Methode nach den Herren Ferguson bzw. John Deere. Dazu wende man sich an den Ludwig. Viel Spaß mit widerspenstigen Rohren!


Gruß Jürgen

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