Ich bin FRUSTRIERT !!!
Besorg Dir mal - am besten über Christians Archive - eine Kopie des Werkstatthandbuchs oder des Neill. Dort sind Schnittbilder drin, wie der Kupplungsmechanismus zu montieren ist. Ad hoc (und ohne nachzuschauen),erinnere ich mich nicht an eine Kugel, aber an eine Konstruktion mit einer "Rolle" im Kupplungsausrückhebel (rechtsseitig am Getriebe, dort wo der Zug eingehängt ist), die die Ausrückstange betätigt.
Und im Kupplungskorb musst Du auf die richtige Reihenfolge der Belag- und der Stahlscheiben achten! Im Korb selbst sind standardmäßig Belagsegmente eingebracht, also muss als nächstes eine Stahlscheibe (innenverzahnt!!) folgen. Denn der Kupplungskorb gibt ja vor, dass alles, was Belag ist, mit dem Kupplungskorb in Verbindung steht - also außenverzahnt sein muss! - und demzufolge alles, was mit dem Clutch Centre in Verbindung steht, innenverzahnt und demzufolge eine Stahlscheibe sein muss. So ergibt sich ganz automatisch die richtige Reihenfolge.
Die Dicke der Scheiben habe ich noch nie nachgemessen - ich habe einfach die Kupplung so zusammengepackt, bis der Korb "voll" war. Und ganz außen sitzt dann natürlich die Abdeckplatte mit der Einstellschraube (auf die die Druckstange wirkt), die gleichzeitig die letzte Stahlscheibe darstellt - das heißt, dass sich direkt darunter eine außenverzahnte Belagscheibe befinden muss.
So ist es jedenfalls bei meinem AMC-Getriebe. Und ich habe das anfangs falsch vorgefunden: Ich fand im Kupplungskorb als erstes eine Belagscheibe, was technisch völlig falsch und dysfunktional war (Belag auf Belag), und die war auch noch innenverzahnt. Das konnte nicht funktionieren.
Meines Wissens gab es auch die umgekehrte Anordnung: Kupplungskorb blanker Stahl, dann folgte eine (logischerweise innenverzahnte!!) Belagscheibe. Also: Belagscheiben innenverzahnt, Stahlscheiben außenverzahnt. In diesen Fällen hatte aber auch das Gesamtpaket aller Scheiben eine andere Anzahl und Dicke.
Du kommst also nicht umhin, Dir das ganze Paket von innen heraus anzuschauen. Die Ausführung des Kupplungskorbes gibt alles weitere vor. Ist der Kupplungskorb mit Belag ausgestattet, müssen alle weiteren Belagscheiben ebenfalls außenverzahnt sein. Ist die Anlauffläche im Kupplungskorb blanker Stahl, müssen eben alle weiteren Stahlscheiben außenverzahnt sein. Und dann baut man sich stur von innen nach außen sein Kupplungspaket auf.
Die Deckplatte mit der Einstellschraube (und den Druckfedern) muss logischerweise immer das Gegenteil der letzten Scheibe des regulären Kupplungspaketes sein. Und wenn das ganze Paket zu dick ist und die Scheiben zu weit heraustreten, lässt man halt einfach eine Scheibe weg...
#47
Die kleine Kugel gehört in die Einstellschraube und darauf drückt die Schubstange, das ist aber nicht bei allen Kupplungen so gemacht, in dem angehängten Bild aus dem Instruction Manual fehlt sie z.B. . Es ist leider so, dass im Lauf der langen Zeit mehr oder weniger sachkompetente Leute an so einer Kupplung gearbeitet haben und häufig werden dann Teile verbaut die irgendwie vorhanden sind aber nicht zusammen gehören. Du musst dir selbst die Funktion deiner Clutch.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Kupplung klar machen und wie Jan schon schreibt gegebenfalls eine Scheibe weg lassen. Solange sie nicht rutscht ist das OK.
Jens
Super , danke füe Eure kompetenten Antworten .
Die Stahlscheiben muß ich allerdings ohnehin erneuern , weil sie verzogen sind .
Unglaublich , was da für ein Genie am Werk war , der die Maschine vor 35 Jahren "aufgebaut" hat . Naja , damals gab es noch kein Internet mit Leuten , die einem weiterhelfen konnten und die Verfügbarkeit von Ersatzteilen war wahrscheinlich auch nicht so einfach , also hat der gute Mann das genommen , was er finden konnte .
In Indien werden so Enfields am Laufen gehalten , ich habe sogar schon mal eine erlebt , die ist tatsächlich gelaufen ( irgendwie ) bei einem Einbauspiel von 8/10 mm !
Anyway - ich versuche jetzt , möglichst alles richtig zu machen , ohne allzuviele Improvisationen
#49
Vieleicht findest du hier Teile:Clutch parts
Jens
#51
Danke, Jens, für das Posten der Schnittzeichnung des Kupplungsmechanismus! Die hatte ich leider nicht parat.
Trotzdem Vorsicht - das bildet den Mechanismus im AMC-Getriebe (ab 1956 oder 57) ab! Und bei der hier gegenständlichen Maschine von 1953 sollte eigentlich ein Burman B52 verbaut sein. (Dazu habe ich leider erst recht kein Bildmaterial.)
Es hilft nix:
a) Werkstatthandbuch und Ersatzteilkatalog mit Schnitt- und Explosionszeichnungen beschaffen.
b) Studium der Theorie, bis man begriffen hat, warum und wie ein Mechanismus funktioniert.
c) Umsetzung in die Praxis mit logischer Herangehensweise (Wechselspiel zwischen Belag- und Stahlscheiben, Wechselspiel zwischen Innen- und Außenverzahnung).
Gutes Gelingen! Cheers, Jan
...immerhin habe ich in der Bildersammlung zu meinem eigenen AJS-M20-Projekt zumindest mal ein Bild des Ausrückmechanismus im B52-Getriebe gefunden. Die kleine hemisphärische Aussparung in der Mitte des Ausrückers legt die Vermutung nahe, dass auch dort eine Kugel hingehört - das werde ich wohl aber erst realisieren, wenn ich beim Zusammenbau die Einzelteile wieder vor mir auf der Werkbank liegen habe.
20181209_181004.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Jan und Jens , vor allem Euch Beiden ein herzliches Dankeschön für Eure Hilfe .
Tatsächlich konnte ich ein originales Handbuch der AJS M20 BJ 1953 ergattern , dort kann man ganz klar sehen , daß die Friktionskugel beim Ausrückmechanismus ( ja , der komische mit den zueinander verdrehenden Platten mit "Kuhlen" und Kugeln ) positioniert ist .
Zum weiteren Thema "Kupplung" : ein Anruf bei "british only" hat enorm geholfen , Marc hat mir ausführlich erklärt , warum im Ersatzteilkatalog drei (!) verschiedene Kupplungsplatten ( aber leider ohne nähere Gründe) gelistet sind : die innerste und äußerste sind 1,7mm dick , die vier innenliegenden aber nur 1 mm .
Wenn nun alle Platten die gleiche Dicke haben ( wie sie leider bei allen Kits für Burman-Getriebe verkauft werden ) ist das komplette Paket um 2,8 mm zu dick und beim Auskuppeln tritt die Äußerste dann natürlich aus dem Korb , wird verdreht und findet dann natürlich nicht wieder zurück ...
Anyway - Ich habe die Kupplung wieder zusammen , bin heute morgen ca 50 herrliche km gefahren und nachdem die Kleine wieder in ihrem Stall steht , feststellen dürfen , daß es mir anscheinend sogar gelungen ist , den Kettenkasten dicht zu bekommen ( und ja - ich habe nicht vergessen 40er Öl einzufüllen ... )
Scan_20200529.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
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