Ventilspiel verstellt sich
hallo !
habe heute meine ersten offiziellen Kilometer mit der 1965er G3 gefahren.
Bergauf und bergab ging es lustig dahin, Vormittags war alles OK., am Nachmittag bei der nächsten Runde bemerke ich plötzlich Stößelstangengeklapper (zunehmendes Ventilspiel) und damit verbunden abnehmende Leistung. Also umgekehrt und nach 15 km war ich zu Hause, Deckel runter und oha ! Kontermutter der Einlassstößelstange lose, noch etwas mehr Spiel und die Stange wäre oben wohl ausgehängt ............. !
Motor bis handwarm abgekühlt, Ventilspiel neu eingestellt und nur noch leisen Ticke des Ventiltriebes. Super !!
Noch mal schnell 3 km durchs Feld und das Hämmern fängt schon wieder an ..... bin dann ganz langsam mit wenig Drehzahlen Richtung Garage geschlichen, Deckel wieder runter, Kontermutter sitzt fest - aber da ist trotzdem wieder zu viel Spiel ?
Schlägt sich der Kipphebel in die obere Stösselstangenpfanne .... ? Kann ich erst morgen feststellen, der Motor ist noch zu heiß, einen Finger habe ich mir eh schon verbrannt .....
kennt ihr das Problem ...
Grüße
Helmut
Hallo Helmut,
für das erste mal ist die Ursache ja klar.
Kann es vielleicht sein, dass die Stoßstange beim (2.) Einstellen nicht in der Pfannne des
Stößels war und nachher reingerutscht ist? Dann müsste das Ganze schlagartig passiert sein
und gute 3mm Spiel ergeben haben. Die Muffen waren ja wohl bis zum Anschlag auf den Stangen drauf..
Viel Erfolg, Gruß Ludwig
Eine weitere Variante wäre noch, dass während des Einstellens der Stößel nicht ganz frei war und daher die Einstellung mit vermeintlichem "Null-Spiel" fehlerhaft war.
Aber da hätte es dann gleich nach Inbetriebnahme schon wieder klappern müssen... insofern ist Ludwigs Theorie die plausiblere.
Was Ernstes kann es aber eigentlich nicht sein. Daher: Kopf hoch! Weitersuchen! Nachbessern!
Hallo, ich bins wieder !!??
Ja Jan dein letzter Satz "Kopf hoch" macht mir im Moment die größten Sorgen !
Hatte erst heute Abend Zeit um mir das Problem nochmals anzuschauen . Diesmal wars nicht das Ventilspiel welches zu solchen heftigen Geräuschen (ich habs irgendwie als Knattern empfunden) geführt hat, die Einstellung war noch OK.
Aber die Kompression war jetzt im A..ch ! Die Kopfdichtung hat unter dem Auspuffanschluß durchgepfiffen, ...Knattern ?? ...
erstaunlicherweise war da aber überhaupt keine Ölspur oder so .....
So und nun ging ich "frohen" Mutes an die Demontage des Zylinderkopfes ... macht ja Spaß bei so übersichtlichen Motoren (wenn ich da an eine obenliegende Nockenwelle denke, Steuerkette usw. !?) die Rockerbox war schnell demontiert aber mit "Kopf hoch" war dann vorerst Ende.
Mein Zylinder ist ja nicht am Fuss mit dem Kurbelgehäuse verschraubt, sondern hat durchgehende Stehbolzen die bis in den Kopf reichen, an und für sich eine super Konstruktion, aber ......... mein Vorgänger hat die Zylinderkopfdichtung mit irgendeiner roten Dichtmasse (Curil ?) verklebt und ich bringe den Kopf und den Zylinder einfach nicht auseinander.
Es geht immer der Zylinder mit nach oben, da man ihn nicht fixieren kann und ganz nach oben kann ich die Kombination auch nicht ausfahren, da sind wieder die Stehbolzen zu lang und der Rahmen im Wege.
Wahrscheinlich muss ich mir irgendeine Abziehvorrichtung konstruieren, hoffe aber dass ich dabei die 5/16 BSF Gewinde im Zylinderkopf, die ich als Zugpunkte verwenden muss, nicht beschädige...... die sind noch alle sehr gut !?
So und jetzt lege ich mich auf den Rücken, vielleicht gibts im Traum eine Lösung !?
Helmut
ist mir ziemlich schleierhaft, dein Bericht. Wenn wie du schreibst die Kopfdichtung durchgeblasen hat, ist an der Stelle schon mal die Verklebung unterbrochen. Und wenn man sich mal anschaut, wie minim die Fläche ist, wo Zylinder und -kopf Kontakt haben, dann hat der Vorgänger vielleicht eine "falsche" Zylinderkopfdichtung installiert. Da gehört eine Kupferblech-Dichtung hin.
Hast du die (4) Schaftmuttern von den Zugankern entfernt?
Ich würde (mit aller gebotenen Vorsicht) einen Hebel ansetzen dort, wo die Rippenbruchgefahr am geringsten ist: im Bereich der Pushrodtunnels. Und immer jeden Arbeitsgang fleissig fotografieren!
Ja, und dann hast hoffentlich Ersatz-Fuss-, Kopfdichtung und die O-Ringe vorrätig!
Lass uns mal weiter teilhaben an deiner "mystery tour"
Grüsse, Paul
IMG_4590.JPG
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Hallo Paul !
Danke für das Photo, hat mir sehr geholfen, denn von außen sieht man ja nicht so richtig wie groß die Dichtflächen sind .
Ich hab den Kopf gestern abend noch heruntergetrickst !
Was da alles zum Vorschein kam !?
Eine Kopfdichtung aus ????, sehr dünn, mit irgendeiner Dichtmasse verklebt, .....? Ganz klar sichtbar war die schwarze "Durchblasstelle" , da war die Dichtung auch gerissen.
Kopf irgendwann zwecks Erhöhung der Kompression "abgefeilt", abgeplant kann man es jedenfalls nicht nennen. Wenn die Kopfdichtung zu dünn ist steht der Kragen der Zylinderlaufbuchse schon vorher im Kopf an und die Kopfdichtung wird niemals richtig gepresst !?
Ja und dann wäre mir sehr geholfen wenn dir die Maße der O-Ringe bekannt sind, dann kann ich sie beim Lagerfritze um die Ecke suchen !!
Die Dichtungen werde ich wohl vorerst selber machen (ich möchte so schnell als möglich wieder fahren) und dann welche bestellen.
einen schönen Sonntag
Helmut
Ja, Helmut - davon bist du noch paar Meieln entfernt! Wieso backst du denn nicht temporär mal kleinere Brötchen/Schrippen/Semmeln und fährts halt mal Guzzi oder BSA oder leihst die T100C aus?
Von wegen so schnell als möglich wieder fahren? Das wirst du - nach getanem Pfusch - schneller bereuen als dir lieb sein kann.
Jetzt im Ernst: Task No. 1: Zylinderkopf planieren! Sonst hast du binnen kurzer Zeit das gleiche Problem wieder. Ich denke mal, du hast wie ich einen Grauguss-Zylinder - der hat keine Laufbuchse - die oben überstehende "Protrusion" ist aus dem Vollen gedreht und gehört notfalls wiederhergestellt, damit der Zylinderkopf-"Spigot" da ordentlich rundherum dichten kann. Also, du solltest dir einen Experten suchen, der dir den Zylinder "oben herum" in den ursprünglichen Zustand bringt.
Die angehängten Fotos - beliebige Reihenfolge - (nochmals: beim Schrauben immer die Kamera im Anschlag haben!) dokumentieren meine oft genug negativen Schrauber-Resultate, z.B.:
• Zylinderfussdichtung sollte, weil möglichst dick, besonders gut dichten. Dachte ich. War aber nix - je dicker, umso mehr wird sie beim Anziehen der Schaftmuttern (immerhin 40 ft.lbs.) zusammengepresst, platzt, und Resultat: Ölsiff am Zylinderfuss ohne Ende! Also Fussdichtung aus der Packung nehmen und die Pushrodtunnelkontur nachschnippeln!
• O-Ringe: je 2 oben/unten kannst du von mir haben. Allerdings - eine Empfehlung von Poul Hansen: die sollten aus Viton sein (habe ich nicht vorrätig) , wesentlich temperaturstabiler; musst deinen Hardwarefuzzy mal fragen, ob er die besorgen kann. Dimensionen übermittle ich per E-Mail.
• Zylinderkopfdichtung: Nachdem du das Mopped ja sowieso das nächste Vierteljahr nicht zum fahren kriegst, (:-(( - frag' doch mal den einen oder anderen Kumpel, ob er dir, z.B. anlässlich der nächsten VETERAMA 2 bis 3 Dichtsätze für deinen HEAVYWEIGHT SHORT STROKE Model G3 besorgen kann. Zylinderkopfdichtung unbedings aus Kupferblech! (Schnell einen Händler deines Vertrauens bitten, die Brocken mitzubringen! Meine Empfehlung Johan Geertshuis - der ist dann hoffentlich in Ludwigshafen!
• Soviel für heute - die Kollegen sollen ja nicht gelangweilt werden. Weitere Rückfragen gegebenenfalls per PM oder E-Mail.
Schöne Woche 17, oder...
Grüsse, Paul
hallo Paul !
danke für deine Tips ........
Die O-Ringe am Zylinderfuss sind die gleichen wie bei den älteren Aluköpfen und habe ich "auf Lager", die oberen O-Ringe habe ich beim Lagerfritzen bekommen. Nach seiner Auskunft sind die normalen O-Ringe für eine Dauerbelastung von 80-90°C geeignet, die hitzebeständigen bis 130°C.
Zylinderkopfdichtung:
Ich habe die Stehbolzenabstände, die Öffnungen für die Pushrods und die diversen Dichtungsbreiten am Zylinder abgenommen und am Montag während des CAD-Fachzeichenunterrichtes einen "Schnittbogen" erstellt (meine Schüler wissen das ich begeisterter Motorradfahrer und -schrauber bin und haben sich auch gleich für meinen Plan interessiert !!?? Nachwuchs ??). Zu Hause habe ich dann die Papierschablone am Zylinder aufgelegt und kontrolliert und als Abendbeschäftigung mal eine Laubsägenarbeit gemacht.
Die CU-Dichtung wurde richtig schön. Mit dem Gasbrenner rot glühend gemacht und dann abgeschreckt .......
Gestern wurde der Zylinderkopf geplant und alles wieder zusammengeschraubt. Die Rockerbox kommt erst morgen drauf, so kann ich nochmals kurz die Schaftschrauben nachkontrollieren. Anzugsmoment 40 lbsf sind 5,5 mkg ........
So und nun überlege ich mir wie du das mit "dem nächsten Vierteljahr eh nicht fahren" gemeint hast, muss man die Zylinderkopfdichtung so lange setzen lassen..................?
Mein Fernziel ist ein 500er Motor, darum möchte ich hier auch nicht alles Geld der Welt investieren ......
Grüße
Helmut
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