BT-H versus Lucas
#1
Ablösung der Wacht, nein nicht am Rhein aber an der Elbe.
Über meinen Zündfunken an der G11 "wacht" nun ein BT-H, hier ein paar Bilder und Fahreindrücke mit dem neuen BT-H (Magneten). Was Toni Harries von BT-H da entwickelt hat, ist schon ziemlich genial. Der "Magnet" ist ein "self generating CDI (capacitor discharge ignition) device". Man braucht also keine Batterie wie bei anderen Elektronik-Zündungen. Eine Aluminiumscheibe trägt 8 sehr starke Permanentmagneten, die unter 2 Generatorspulen und einer Triggerspule hindurchlaufen. Schon beim ersten Kick liefern die Spulen genügend Energie, die gleichgerichtet einen Kondensator laden. Die Triggerspule zündet elektronisch, drehzahlabhängig, analog gesteuert einen Thyristor, der die Kondensatorladung auf die Zündspule gibt.
Die Montage und Einstellung ist im Prinzip simpel, wären da nicht die skurrilen Konstruktionsdetails eines Phil Walker aus der Plumstead Road: Nachdem man die beiden kleinen Zündspulen an geeigneter Stelle untergebracht hat (siehe Bild) und den Magneten mit losem Antriebsrad montiert hat, stellt man den Motor (per Gradscheibe !!!! und nicht mit einer Speiche durch die Zündkerzenbohrung) auf den Zündpunkt bei voller Frühzündung. Das sind 39° vor OT oder mit den modernen Kraftstoffen lieber 3° bis 4° weniger. Dann wird eine kleine Stange (siehe Bild) in eine Bohrung der Magnetwelle gefummelt und das Antriebsrad festgezogen. Prüft man dann mit dem Strobe bei laufendem Motor, stellt man fest, dass ein paar Grad fehlen oder zu viel sind, also Timing Cover ab, das warme Öl über die Finger laufen lassen, mit verklärtem Blick gen Himmel gewandt "Phil Walker du machst mich so glücklich, das Öl riecht so gut, schön, dass ich das fünf- sechsmal machen darf und immer wieder die Timing Cover schön eindichten" und irgendwann hat man dann exakt 36° vor OT.
Aber die Mühe lohnt sich! Der Motor springt immer auf den ersten Kick an, selbst wenn man noch so falsche Choke-, Tickler- und Gasgriffstellungen verwendet, der Funke reicht zum Schweißen. Deutlich besserer Durchzug von unten, fantastischer Leerlauf und nie wieder Wartung.
Ride safe and keep the rubber side always down, Jens
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#2
#3
Wahrscheinlich kommt es nicht so ganz genau drauf an? Jedenfalls kann man bei der Zündverstellung von Hand bei den Competition Modellen während der Fahrt schon ein ganzes Stück den Hebel verschieben ehe man an der Leistungsentfaltung des Motors etwas merkt. Trotzdem gehört es sich einfach für den "Edelschrauber" die Zündung absolut exakt einzustellen, was ja auch kein Problem ist wenn man ein Stroboskop verwendet. Zu viel Frühzündung verursacht hohe Kräfte auf den Kolben und die Kurbelwellenlager, hin bis zum klopfen.Zu viel Spätzündung verursacht Überhitzung des Auslassventils bis zum verbrennen der Sitze und natürlich unnötig hohen Verbrauch. Auf jeden Fall solltest du ca. einen Kilometer Vollgas fahren, auskuppeln, anhalten, Kerze raus schrauben und das Kerzenbild überprüfen. Ist dieses weiß oder hat sogar Perlen besteht höchste Gefahr für den Motor.
Gruß Jens
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