Detlev Louis

23.10.2012 14:40 (zuletzt bearbeitet: 23.10.2012 14:44)
#1
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Der erste Importeur nach dem Krieg für AJS/Matchless, Detlev Louis ist letzte Woche im Alter von 93 Jahren verstorben.

Kurz nach dem Krieg hat Detlev Louis mit von der Bank geliehendem Geld eine AJS nach Deutschland importiert und innerhalb von 14 Tagen verkauft. Detlev Louis war vor dem Krieg Rennfahrer auf AJS und hatte gute Kontakte zum Werk in England. Dann hat er sich Geld für zwei weitere AJS´s geliehen und diese sofort verkaufen können. 1965 habe ich mein erstes nigelnagelneues Motorrad eine AJS 18S Statetsman bei ihm persönlich gekauft, wohl eine der letzten die gebaut wurden. In den folgenden Jahren hat er sein Unternehmen, wie allgemein bekannt ist, zum größten Motorradzubehör Versandhaus in Europa ausgebaut - also die berühmte Geschichte vom Tellerwäscher zum Millionär (wohl eher Milliardär).
Egentlich hatte ich ihn für die IJR 2014 in Borsfleth als Sponsor gewonnen, mal sehen ob da trotzdem noch was kommt?

Gruß Jens


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23.10.2012 22:47 (zuletzt bearbeitet: 23.10.2012 22:49)
avatar  matman
#2
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Hallo Jens,

schade um diesen zwar geschäftstüchtigen, aber auch ehrenhaften und verdienten Hamburger Kaufmann. Er hat sich als Importeur (nicht nur) um unsere Marken wirklich sehr verdient gemacht. Aber 93 Jahre sind wohl auch ein gutes Alter zum Abtreten, wenn es dann soweit sein soll... Ich hoffe allerdings, dass mir mein 92-jähriger Mitstreiter in der Automobilhistorischen Gesellschaft, mit dem ich auch am vergangenen Wochenende meine Hamburg-Tour (sic! - und schon sind wir wieder bei D. Louis) absolviert habe, noch einige Zeit länger erhalten bleibt: Michael Graf Wolff Metternich, Ehrenpräsident des Maybach-Clubs, in den 1960er Jahren Rennleiter auf dem Nürburgring, im Krieg Oberleutnant in einer Panzerdivision und dann bis 1950 in der Gefangenschaft in Kasachsten, 1927 als siebenjähriger Pimpf beim Nürburgring-Eröffnungsrennen dabei - Wahnsinn, was diese Zeitzeugen alles zu erzählen haben. Unersetzlich, diese Geschichten aus den Mündern derer zu hören, die sie selbst erlebt haben.
Von Zeit zu Zeit erscheinen Artikel und Buchrezensionen ("mwm") von ihm in der Oldtimer-Markt, er sitzt noch jeden Tag am Schreibtisch, recherchiert, publiziert Bücher - scheinbar hält unsere Materiee der alten Autos und Motorräder jung. Möge uns das ein gutes Omen sein...

Hut ab übrigens, dass Du D. Louis für 2014 hast gewinnen können - 2007 in Bonfeld hatte ich da nicht so viel Glück. Aber ich habe auch keine neue Statesman bei ihm gekauft...

Detlev Louis, r.i.p.


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