Bedüsung Monobloc G80S

11.11.2012 13:44 (zuletzt bearbeitet: 11.11.2012 13:46)
avatar  Hans
#1
avatar

Hallo Leute,
nach längerer Zeit nin auch mal wieder eine Frage von mir.
Habe an meiner 55er G80S eine Monobloc 376 dran, Bedüsung lt. Handbuch, dh. 260er Hauptdüse.
Nun hab ich beim Fahren gemerkt, daß sie nach einiger Zeit Vollgas regelmäßig dazu neigt, zu klemmen. Der Motor wird zäh, bleibt nach dem Auskuppeln stehen, und läßt sich zum Glück mit dem vorhandenen Schwung bisher immer wieder zum Laufen bringen.
Ich hab so ein bischen meinen neuen Monobloc im Verdacht, schließlich ist die Maschine vorher mit der Kolben/Zylinder-Paarung bereits längere Zeit gelaufen. Das auf dem Bild noch zu sehende feine Ansaugsieb ist übrigens nicht mehr drauf, ersetzt gegen eines mit deutlich größerer Maschenweite.
IMGP1911.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Was meint Ihr dazu? Ggf. noch ne größere HD rein?
Freue mich schon mal auf Eure Tipps an diesem verregeneten Novembertag,
Viele Grüße
Hans


 Antworten

 Beitrag melden
11.11.2012 18:21
#2
avatar

Mach mal bei Vollgas den Choke etwas zu, wenn sie dann noch zulegt, ist die Hauptdüse zu klein. Auch wenn sie ihre höchste Leistung kurz vor Vollgas erreicht ist das ein Zeichen für eine zu kleine Hauptdüse. Bist du sicher, dass nirgendwo Nebenluft angesogen wird? Zünzeitpunkt hast du wahrscheinlich überprüft, am besten mit Sroboskop denn auf deinem Bild sieht es so aus, als hätte dein Magnet eine automatische Zündverstellung, ob die sicher funktioniert, kann man nur dynamisch prüfen - also mit Sroboskop bei verschiedenen Drehzahlen. Ich hatte auch mal ein solches Teil wo statisch gemessen alles stimmte und im Betrieb verstellte sich die Zündung eben nicht immer richtig mit der Folge von Überhitzung und Klemmer.

Gruß Jens


 Antworten

 Beitrag melden
11.11.2012 19:00
avatar  Wilhelm ( gelöscht )
#3
Wi
Wilhelm ( gelöscht )

Zu Jens's ERklärung habe ich mal vor Jahren einen Artikel in Hertweck's Buch gefunden, der das auch so erklärt:


Vergaser richtig eindüsen:

Von einem deutschen Motorenfrisierer, (Hertweck)

1) Maschine auf Betriebstemperatur bringen.

2) Maschine mindestens 30 Sekunden mit Vollgas fahren. Wenn Motorrad beim Gaswegnehmen oder Lufthebel-leicht-schließen schneller wird, Hauptdüse um eine Stufe vergrößern, solange, bis Beschleunigung nicht mehr auftritt.

3) Maschine mindestens 30 Sekunden mit Vollgas fahren.Wenn man den Gasgriff ca. 1/8 Umdrehung schließt, muß eine Verlangsamung des Motorrades deutlich spürbar sein. Wenn nicht oder wenn man den Gasgriff viel mehr schließen muß, Hauptdüse um eine Stufe vergrößern, solange, bis Verlangsamung bei 1/8 Schließen des Gasgriffes spürbar ist.


 Antworten

 Beitrag melden
11.11.2012 20:00
avatar  Ajay
#4
avatar

Roy Bacon - Carburettor settings G80S Year 1955-59

Carb type 389 Size 1 5/32 Main 260 Pilot30 Slide 3 ½ Needle pos. 3 Needle jet -106


 Antworten

 Beitrag melden
11.11.2012 20:36
avatar  Hans
#5
avatar

Hallo und Danke allerseits für die schnellen Antworten. Das mit dem Choke und dem achtel Gasgriff werd ich noch mal in Ruhe ausprobieren, heute ist gerade typisches Novemberwetter, was mich hier eher nicht zur Testfahrt motiviert, aber es soll ja wieder besser werden.
Die Bedüsung entspricht der von Herrn Schinken genannten, hatte mir den Vergaser seinerzeit exakt so neu zusammengstellt. 260er HD sollte doch reichen, oder??? Und Stroboskopieren tue ich auch nochmal, die Maschine ist statisch gut eingestellt und springt auch gut an, der Magneto macht nen ordentlichen Eindruck, aber drin stecke ich natürlich auch nicht.
Ich lasse von mir hören.
Viele Grüße & Danke nochmal
Hans


 Antworten

 Beitrag melden
12.11.2012 10:04
avatar  matman
#6
avatar

Hallo Hans,

Paul hat es ja auch schon "beschrieben" - denk´ nicht nur an die Hauptdüse, sondern auch an die Positionierung der Düsennadel (mittlere Kerbe = Position 3). Wenn die zu tief hängt... - wobei, jetzt werd´ ich gleich wieder belehrt, dass die ja nur im Teillastbereich wirkt und bei Vollgas irrelevant ist. Aber trotzdem sollte auch die Nadelposition stimmen.

Cheers, Jan


 Antworten

 Beitrag melden
12.11.2012 10:18
avatar  Hans
#7
avatar

Hallo Jan,
Ja, die Nadel check ich bei dieser Gelegenheit auch nochmal mit.
Danke für den Hinweis,
Hans


 Antworten

 Beitrag melden
12.11.2012 12:44
avatar  Wilhelm ( gelöscht )
#8
Wi
Wilhelm ( gelöscht )

In unseren Clubkreisen herrscht auch die Meinung vor, daß man sich NICHT NUR sklavisch an die angeführten Werte von Anno Dunnemal halten soll, weil auch der Sprit nicht mehr derselbe ist. Kann also sein, daß man mit viel Gefühl......


 Antworten

 Beitrag melden
12.11.2012 13:22
avatar  Hans
#9
avatar

Naja, aber ne noch größere Düse als die 260er rein, meinste wirklich, Wilhelm?


 Antworten

 Beitrag melden
12.11.2012 15:11
avatar  Wilhelm ( gelöscht )
#10
Wi
Wilhelm ( gelöscht )

Z'erscht mal einen 389er statt des 376ers montieren, und dann weitersehen.

Ist der heutige Sprit "flüssiger" oder nicht? Andere LL-Düse, Nadelhöhe????
Und warum nicht grössere Düse, falls die Testfahrten solches verlangen?
Die G 80 aus 1960 - 63 verlangen lt. Liste einen 389er mit 1 5/32 und eine 300er Düse....

Und ich meine ja auch nur, nicht unbedingt starr an den alten Angaben hängen, sondern auch mal die Spritqualität in Betracht ziehen, sind ja doch 57 Jahre dazwischen.
Ist ja nur logischer Verdacht, daß der heutige Sprit (falls man da überhaupt noch Benzin dazu sagen kann) sicher nicht mit dem aus 1955 verglichen werden kann, Brennwert, Umweltgift Farbe, Geschmack u.s.w.

Und jetzt kommt der advocatus diaboli: Geht mal mit einer Düsenlehre in Eure Düsenkiste und vergleicht mal neue und alte Düsen, welche aus alter und neuer Erzeugung, besonders die Wassell'schen sollen ja Traumgrössen haben....

...und wahrscheinlich ist nur das Lüftungsloch im Tankdeckel verlegt...hehehehe


 Antworten

 Beitrag melden
12.11.2012 15:14
avatar  Wilhelm ( gelöscht )
#11
Wi
Wilhelm ( gelöscht )

Zitat von Hans im Beitrag #9
Naja, aber ne noch größere Düse als die 260er rein, meinste wirklich, Wilhelm?


Z.B. meine M20 hatte lt. Liste einen 376er mit 220er Düse, am Besten ging sie mit 'ner 260er, die brauchte sie.


 Antworten

 Beitrag melden
12.11.2012 15:23
avatar  matman
#12
avatar

Ha ha, die G 12 CSR hat im 389er Monobloc eine 450er Hauptdüse vorgeschrieben - ich schwör'!! (Kann es sein, dass im Monobloc deutlich größere Düsen vonnöten sind als im Concentric? Mein schwarzer 650er Bastard-Twin mit Concentric Mk. I hat eine 280er Hauptdüse, und die ist fast schon zu fett, gerade so an der Grenze... )

Als Lieferant für die Original-Ersatzteile sei einmal mehr www.amalcarb.co.uk empfohlen; nach meinen Erfahrungen untadelige Qualität. Und es soll der legitime Erbfolger des Originals sein.

Cheers, Jan


 Antworten

 Beitrag melden
12.11.2012 16:44
avatar  Hans
#13
avatar

Ja Jan, bei amalcarb.co.uk bin ich auch zugange, wenn es um derlei Zeugs geht. Aber nun laßt mich erstmal machen, werde den ollen Hertweck bemühen und mir dann noch 280er / 300er Düsenoptionen vorbehalten. Bis ich das ausgetestet habe, wirds sicherlich ein bischen dauern, ich melde dann mich hoffentlich mit Ergebnissen bzw. Erkenntnissen.
Im Übrigen ists doch ein 389er, der bei mir drauf ist, hab nochmal nachgesehen.
Gruß
Hans


 Antworten

 Beitrag melden
26.05.2013 08:42
avatar  Hans
#14
avatar

Lang hats gedauert aber immerhin... Wollte hierzu nochmal Erfolg vermelden. Bin jetzt bei 340 angekommen und damit läuft die Maschine prima und völlig unverklemmt.
Viele Grüße
Hans


 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!