Ich möchte mich vorstellen

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16.08.2018 10:14
avatar  enfield
#1
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Hallo Forum
Mein Name ist Markus , aber wie alle an meinem Nickname sehen können , nennen mich alle enfield , was daher kommt , daß ich schon seit fast 20 Jahren den alten Ladies aus Redditch verfallen bin und auch schon so einige wieder zum Leben erweckt habe . Auch div. alte Französinnen (Radior , AutuMoto und Elie Huin ) habe ich wieder auferstehen lassen .
Ein Schützenkamerad , der mit seinen nunmehr 86 Jahren beschlossen hat , motorradmäßig jetzt etwas kürzer treten zu wollen , hat mich vor einigen Wochen zu sich eingeladen , um eine alte AJS anzuschauen , von der er sich trennen wollte . Er hat sie 1972 gekauft und nach seinen Worten hin und wieder mit roter Nummer bewegt .
Dann stand ich vor ihr : eine AJS Springtwin von 1953 - es war Liebe auf den ersten Blick !
Alfred - so heißt mein Kamerad - bestand darauf , daß ich eine Probefahrt machen muß - und die verlief etwas abenteuerlich : Nach viel Gestampfe und der Suche nach der richtigen Stellung der Vorzündung brüllte die Maschine in herrlichem Bass . Die Kupplung hatte beim Ziehen ein merkwürdiges Rucken bei vollem Ziehen des Handhebels , aber die Fuhre ging tatsächlich los , allerdings mit einer gewaltigen Qualmwolke ! ! Nach ein paar Kilometern dann etwas mehr Gas geben - der Motor dreht hoch aber beschleunigt nicht - Kupplung rutscht . Also langsam zurückfahren und kurz vor dem Ziel wird der Motor plötzlich müde und bleibt mit einem Kolbenklemmer stehen , weil der Ölstand mittlerweile so tief war , daß er zu heiß wurde .
Da der Dynamo auch keine Leistung brachte , war der Kaufpreis , wie ich denke , mit 4000 Euro fair .
Der Dynamo wurde von Wolfgang Osterhaus flugs instandgesetzt und mit einem elektronischen Regler nunmehr mit Minus auf Masse montiert .
Der Ausbau des Ausrückmechanismus brachte falsch montierte Teile zum Vorschein . die Friktionskugel war teilweise in die Justierschraube (!) in der Kupplungsplatte eingedrückt , die konnte ich nach vorsichtigem Anschleifen mit dem Dremel mit einer Zange herausziehen , die Stange sowie der Ausrückstempel waren aber durch die Reibungswärme blau angelaufen , mußten also ersetzt werden . Da ich annehmen mußte , daß auch die Kupplungsfedern durch die Hitze gelitten haben mußten , habe ich alle Teile bei british only neu bestellt und gestern nun eingebaut .
Jetzt verstehe ich endlich , warum die Öldichtheit des Blechprimärkasten in solch einem guten Ruf steht !
Die nächste Überraschung war die Länge und Federhärte der eingebauten Kupplungsfedern -etwas mehr als halb so lang wie die neuen bei kleinerem Drahtquerschnitt - kein Wunder , daß die Kupplung rutschte . Zum Glück sehen die Beläge und die Stahlplatten aber noch gut aus und sind auch plan .
Den Primärkasten habe ich jetzt mit schwarzer Dirko - Dichtungsmasse zusätzlich abgedichtet , vielleicht hilft es ja , und wird nach dem Aushärten nach min. einemTag wieder mit Motoröl gefüllt .
Der Qualmerei rücke ich jetzt erstmal mit Brennraumreiniger zuleibe , vielleicht sind ja nur die Kolbenringe etwas "verhockt" , falls nicht - wir werden sehen . Und daß der Motor aus einigen Ritzen Öl herausdrückt , scheint mir auch nach der langen mehr oder weniger Standzeit normal , nach meiner Erfahrung legt sich das nach etwas Fahrzeit und wieder etwas aufgequollenen Dichtungen von alleine .
Ach ja - Alfred hat die Gabel und die Jampots sowie die Pleuellagerringe schon instandsetzen bzw. tauschen und hat auch die Sitzbank neu beziehen lassen - hoffen wir mal , daß wenigstens diese Arbeiten richtig gemacht wurden !
Jetzt freue ich mich darauf , Ajsha , so habe ich das Moped getauft , soweit wieder gesund ist und ich sie geniessen kann .
Und falls ich doch mal ein Problem bekomme , das ich nicht selber lösen kann , hoffe ich auf Eure Hilfe .
In diesem Sinne : Immer eine Handbreit Asphalt unter den Rädern

enfield


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16.08.2018 13:47 (zuletzt bearbeitet: 16.08.2018 13:48)
avatar  enfield
#2
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...und gerade eben nach (sparsamem ) Füllen von Motorenöl in den Primär ( ich fahre in meinen alten Ladies immer unlegiertes 50er ) die erste Runde gefahren - heißa , was für eine herrliche Maschine ! Das geht schon etwas anders zur Sache als meine 350er Enfields !


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16.08.2018 16:19 (zuletzt bearbeitet: 16.08.2018 16:20)
avatar  Ludwig
#3
Lu

Willkommen Markus und herzlichen Glückwusch zu dem schönen Motorrad.
Offensichtich hat es die Ölentziehungskur einigermaßen überstanden.
Von den altenTwins hab' ich keine Anhnung, aber andere hier.
In welcher Ecke wohnst Du denn?
Grüße Ludwig


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16.08.2018 20:07 (zuletzt bearbeitet: 16.08.2018 20:32)
avatar  enfield
#4
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Ich wohne , lebe und schraube im schönen Dreiländereck in Weil am RheinIMG_0659.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) und das ist Ajsha


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16.08.2018 23:10
avatar  enfield
#5
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warum steht das Bild denn auf dem Kopf , wenn ich es anklicke ???


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19.08.2018 19:23
#6
de

Hallo Markus! Schön, dich kennen zu lernen! Leider etwas weit vom Schuß für uns Norddeutsche, aber das Internet verbindet ja schnell! Die AJS sieht sehr schön aus, die Technik wirst du nach der langen Standzeit sicher wieder in den Griff bekommen. Ich wünsche dir viel Spaß damit und jederzeit "Gute Fahrt"! Liebe Grüße aus dem Norden! Heinz


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20.08.2018 14:22
avatar  matman
#7
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Hallo Markus,

dann mal viel Spaß mit Deinem Neuerwerb - ein Twin aus dem Hause AMC (Matchless/AJS) ist grundsätzlich eine gute Wahl.

Ich will gar nicht an kleinen Details Deines Motorrades herumnörgeln (wenn Du meinen Twin siehst, wirst Du merken, dass ich der Letzte bin, dem das zustünde... ), aber im Sinne historischer Aufklärung sei dennoch darauf hingewiesen, dass an Deinem Motorrad die Schutzbleche nicht original sind und also wohl nachträglich angebaut wurden und auch die "neu bezogene" Sitzbank von der Form her überhaupt nicht stimmt. Über weitere Details kann ich mich mangels Detailfotos nicht auslassen, aber oftmals wurden ältere Baujahre auf jüngere Primärtriebe, Getriebe, Radaufhängungen, Bremsen, Lichtmaschinen etc. umgerüstet. Was gerade bei unseren AMC-Maschinen problemlos möglich ist und oftmals den Gebrauchswert (deutlich) verbessert.
Mit der Authentizität/Originalität Deines Motorrades ist es also u. U. nicht so weit her, das ist halt gut zu wissen, wenn man Teile benötigt, ein Wertgutachten erstellen lässt, einen Verkauf beabsichtigt etc. Schönheit liegt aber bekanntlich Im Auge des Betrachters - und wenn Du "verliebt" bist, ist alles in Ordnung.

Der Twin reagiert sehr empfindlich auf Ölmangel, zuerst verrecken die Pleuellager (linke Seite zuerst) und das mittlere Kurbelwellenlager, da diese drei Gleitlager sind. Beim geringsten Verdacht auf einen Lagerschaden (Geräuschentwicklung, niedriger Öldruck) wirst Du nicht umhin kommen, den Motor zu zerlegen, die Welle schleifen zu lassen und neue Lagerschalen zu montieren. (Ist aber halb so schlimm und macht Spaß.) Wenn Du aber einen Kolbenfresser erlitten hast, lag die Ursache möglicherweise woanders.
Ohnehin leiden die Twins nach langer Standzeit nicht an Ölmangel, sondern eher am Gegenteil davon: Wet-sumping. Öl bahnt sich seinen Weg vom Öltank durch die beiden Zahnradpumpen ins Kurbelgehäuse, im Extremfall kann da ein reichlicher Liter Öl (und mehr) unter den Kolben schwappen. Meist hat man Glück, und das Öl "pisst aus allen Knopflöchern", aber es sollen auch schon Motoren geplatzt sein, wenn sie mit Gewalt durchgedreht und gestartet wurden.
Also: Immer schön in den Öltank schauen, nach längerer Standzeit das Öl unten am Kurbelgehäuse ablassen und gerade wieder oben in den Öltank einfüllen.
Um in diesem Zusammenhang gleich der ersten Schlaumeier-Frage vorzubeugen: Ja, natürlich kann man im Ölzulaufschlauch einen Absperrhahn einbauen. Dazu gibt es auch die tollsten Tipps mit elektr(on)ischer Koppelung mit der Zündung etc. pp. Trotzdem hat es damit schon die "tollsten" Erfahrungen gegeben, diverse Motorschäden (Gleitlager!!!) gehen auf das Konto "Vergessen-den-Ölhahn-zu-öffnen".
Also, diesen Tipp bekommst Du von mir offiziell nicht. Inoffiziell ist an meinem Twin natürlich auch ein Ölhahn dran.
(Und wenn ich gerade Dein Bild zoome, glaube ich erkennen zu können, dass da auch ein Hahn verbaut ist... und die Räder stehen auf Leichtmetall-Hochschulterfelgen, die sind auch erst nachträglich drangekommen.)

Also: Alles wird gut! Viel Spaß und gutes Gelingen!

Cheers, Jan


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04.09.2018 18:41
#8
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Hallo Markus sei gegrüßt.

Kann es sein, dass du gerade auf dem Kopf stehst? Bei mir ist das Bild richtig herum. Die frühen TWIN´s haben einen konstruktiven Schwachpunkt in der Ölversorgung: Das Öl für die Köpfe, das nach oben abgezweigt wird, ist gegen das Kurbelgehäuse nur durch ein Labyrint zwischen den äußeren Zylinderlaufbuchsen und dem Kurbelgehäuse "abgedichtet" , da geht viel vorbei und es baut sich kaum Druck auf. Kolbenklemmer aufgrund von Ölmangel finde ich allerdings eher dramatisch, denn das könnte auch die Gleitlager in den big ends und dem Mittellager beschädigt haben. Das ein Motor durch langes stehen undicht wird kann ich mir eher nicht vorstellen und das er durch fahren von selber wieder dicht wird klingt sehr optimistisch? An sonsten sieht dein Motorrad ganz hübsch aus finde ich, den Sattel solltest du "originalisieren" Motorcycle Seats

Zu Jan´s Beitrag:

Zitat
Der Twin reagiert sehr empfindlich auf Ölmangel, zuerst verrecken die Pleuellager (linke Seite zuerst)

wie kommst du darauf? Das Öl wir doch über das Mittellager zugeführt und hat somit zu beiden Seiten den gleichen Weg und den gleichen Strömungswiderstand - oder?

Lieber Markus es wird, wie wir alle erfahren haben, ein langer Weg sein bis so ein Motorrad standfest für große Touren ist. Ich bin gerade von der Isle of Man zurück (3500 km) ohne ernste Probleme, aber es hat gedauert bis ich mich auf mein Motorrad verlassen konnte.

Wünsch dir viel Erfolg, Jens


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04.09.2018 22:29
avatar  matman
#9
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Zitat von ekkeneckepen im Beitrag #8
Zu Jan´s Beitrag:

Zitat
Der Twin reagiert sehr empfindlich auf Ölmangel, zuerst verrecken die Pleuellager (linke Seite zuerst)

wie kommst du darauf? Das Öl wird doch über das Mittellager zugeführt und hat somit zu beiden Seiten den gleichen Weg und den gleichen Strömungswiderstand - oder?


Ich hab´ dafür ehrlich gesagt keine wissenschaftliche Erklärung - aber wenn ein Wiener-Wilhelm das im Brustton der Überzeugung und auf Grundlage jahrzehntelanger Twin-Erfahrung zum Besten gibt; und wenn mein eigener Twin nach Ölmangel exakt dieselben Symptome aufweist: Dann halte ich das dennoch für eine gesicherte Erkenntnis.

Ich hab´ den Ölkreislauf gerade nicht vor meinem geistigen Auge - aber vielleicht hat es doch mit den Öldruckverhältnissen in der Welle und der Entfernung zu den Ölpumpen zu tun?


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05.09.2018 09:30
#10
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Das Öl geht vom Filtergehäuse, in das die Pumpe einspeist, über einen Kanal der in den verschiedenen Baujahren unterschiedlich ausgeführt ist (und bei den älteren Baujahren eben diese fragwürdige Labyrintdichtung hat) zum Centerbearing welches mit dem Kurbelgehäuse verschraubt ist. Zwischen Ölkanalbohrung im Gehäuse und dem Centerbearing liegt eine kleine scheibenförmige Papierdichtung, die lasse ich weg, weil sie die Gehäusehälften ungleichmäßig aufspreizt ! Im Centerbearing ist eine Bohrung zum Mittellager und die versorgt die Kurbelwelle symetrisch. Der Ölkreislauf beim TWIN ist wirklich komliziert, nach oben gehts ebenfalls vom Filtergehäuse über den rotierenden Verteiler und Kalibrierdüsen zu den Kipphebeln. Vielleicht liest ihr einmal meinen Ölreport im Jampotmagazin November 2005, Ausgabe 640. Oder in der Galerie "Ölreport".
Die Sache mit dem linken Lager zuerst bezieht sich vermutlich nicht auf die AMC TWIN´s sondern auf andere englische TWIN´s bei denen das Öl in den rechten Kurbelwellenstumpf eingespeist wird sodass links weniger ankommt weil es zwischendurch auf seinem Weg von rechts nach links immer weniger wurde.

Jens


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14.10.2019 22:33 (zuletzt bearbeitet: 14.10.2019 22:45)
avatar  enfield
#11
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Liebe AJS/Matchless Gemeinde

Ich habe versprochen , mich zu nelden , wenn meine AJSha nicht mehr eine "Gesamtbaustelle" , sondern ein "richtiges" Motorrad ist

Nunja , wie Ihr in meinem blog " Ich bin frustriert" lesen konntet , war ja so ziemlich alles versemmelt , was man nur falsch machen kann ...

Nach ( SEHR) viel Geld , Geduld und viel Arbeit von Düse Traupel , der es doch tatsächlich geschafft hat , den Motor nicht nur zu überholen , sondern auch zu verbessern , habe ich jetzt eine einfach nur HERRLICHE Maschine , die nicht nur spätestens auf den zweiten Tritt anspringt ( sogar mit meinem kaputten Rücken und Knie ) , sondern auch nach etwas Aufwärmen auch wunderschön rund läuft !
Seit bereits zwei Wochen bewege ich sie im Alltag ( Stadtverkehr / Überland / etc ) - was soll ich sagen : die Kleine marschiert wie ein Uhrwerk , hat ordentlich Punch ( verglichen mit meinen bis dato bewegten Einzylinder 350ern ) und macht immer mehr Freude ! Sogar den berüchtigten Primär - Blechkasten hat Düse dicht gemacht !
Auch wenn es sehr pathetisch klingt : ich bin richtig glücklich !!!
Eine Frage habe ich allerdings : Wenn die Maschine erstmal läuft und auf Temperatur ist , muß ich dann den Zündversteller ziehen ( Bowdenzug anziehen ) oder eher schliessen ( Bowdenzug länger machen ) ?
Sorry , wenn ich so dumm frage , aber ich möchte einfach nicht derjenige sein , der diese schöne Maschine einmal mehr ins Nirwana befördert ...

Ich bin ja schon sehr gespannt , wie sich die Schöne nach 2 / sehr viele tausend km benimmt ...

Schade, daß nicht mehr sehr viele Moped - Tage bleiben , bis es zu kalt wird für unsere Schätzchen , ich für meinen Teil habe aber dann immer noch meinen JAWA - Knalltakter von 1958 ...


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15.10.2019 18:15
#12
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Den Verstellhebel ganz bis an den Anschlag ziehen sobald du auf Tourendrehzahl bist. Starten ungefähr 1/3 von voll gezogen zurück. Nur wenn du an der Ampel stehst oder mit niedriger Drehzahl einen Berg hoch fährst dann etwas in Richtung Spätzündung.

Jens


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30.10.2019 01:33
avatar  enfield
#13
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Hallo Jens , jetzt habe sogar ich es kapiert .

Wenn ich allerdings den Hebel ganz ziehe , läuft der Motor aber sehr angestrengt ; ich fahre jetzt so , daß ich den Hebel nur so weit ziehe , bis der Motor "gesund" klingt und sauber zieht . Wahrscheinlich hat Düse die Zündung nicht ganz optimal eingestellt , aber damit kann ich leben ( manueller Zündverstellung sei Dank ) .
Der Motor startet jetzt auch kalt auf den zweiten , spätestens auf den dritten Tritt , warm gefahren immer spontan auf den ersten ...
Die ersten 300 km sind problemlos gefahren , die Maschine hat ein Drehmoment , das fast schon süchtig macht , Steigungen scheinen irgendwie nicht zu existieren , kein Vergleich zu meinen bisherigen Erfahrungen mit Singles !
Wenn ich die Maschine abstelle , fallen maximal gefühlte 3 Tröpfchen Öl auf den Boden , was bei dem berüchtigten Blech-Primärkasten ja schon fast rekordverdächtig scheint .
Der Kopf "schwitzt" minimal , was mir Düse Traupel auch schon vorhergesagt hat mit seiner Erfahrung mit Kupferdichtungen , aber auch damit kann ich gut leben .
Nach wievielen km soll ich jetzt den Kopf nachziehen ( falls überhaupt notwendig ) , die Kupferdichtungen sollten sich ja eigentlich nicht setzen ?
Ich habe einfach Bammel , die doch ziemlich dünnen Stehbolzen abzureissen mit zuviel Drehmoment !
Düse hat mir gesagt , max. 26 Nm , ist das korrekt ?
Ich denke , nach den ersten 1000 km lasse ich das Öl ab , spüle alle Filter in Benzin ( oder besser Diesel ? ) aus und fülle frisches Castrol 20/50 nach . Bessere Vorschläge sind willkommen !

Jetzt hoffe ich , daß wir noch möglichst viele schöne Herbsttage erleben , um unsere Lieblinge standesgemäß zu bewegen

Euch Allen immer eine Handbreit Asphalt unter den Rädern

enfield

P.S. : nach den ersten 5 min Fahrt habe ich dann doch meine Ohrstöpsel eingesetzt , ich bin froh , daß ich nicht selber hinter mir her fahren muß - die Kleine hat doch ein recht kräftiges Stimmchen ...


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31.10.2019 18:59
#14
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Hallo Markus

Die Zündung nach Gefühl verstellen ist sehr subjektiv aus dem Bauch, natürlich läuft sie weicher mit mehr Spätzündung, verbraucht aber mehr, weniger Leistung und im Exstrem kann sie zu heiß werden denn die noch nicht voll expandierten Auspuffgase gehen am Auslassventil vorbei und heizen dieses auf. Ich will dich nicht bange machen, aber ich würde die Zündung schon korrekt einstellen. Wie es genau gemacht wird findest du hier:
Exakte Zündeinstellung Auch den Text dazu lesen:Text

Gruß Jens


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05.11.2019 21:00
avatar  matman
#15
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Meine Erfahrungen: Statische Einstellung bei maximaler Frühzündung; der 600er Motor benötigt aus meiner Erinnerung 39° vor OT, der langhubige 650er Motor nur 35° vor OT. Wer es ordentlich machen will, macht das sorgfältig mit Totpunktfinder, Gradscheibe und Durchgangsmessung an den Kontakten zwecks präziser Ermittlung von deren Öffnung.

Pfuscher wie ich arbeiten mit einer markierten Fahrradspeiche, die sie ins offene Kerzenloch stecken, und Zigarettenpapier zwischen den Kontakten als "Öffnungsanzeiger" (wenn das Papier rauszurutschen anfängt, öffnet der Kontakt).
Dass auch diese Einstellung funktioniert, merkt man am Motorverhalten: Der Motor springt stets gut an (auch mit viel Frühzündung!), fängt bei viel Durchzug aus niedrigen Drehzahlen aber zu Klingeln an und reagiert dann sofort auf Verstellen der Zündung nach "spät". Geht die Drehzahl dann allmählich hoch, bewirkt ein Verstellen der Zündung nach "früh" eine deutlich verbesserte Leistungsentfaltung - man weiß also, dass man zwischen Spätzündungsklingeln und guter Leistungsentfaltung im richtigen "Verstellkorridor" ist.

Gutes Gelingen & Cheers, Jan


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